Numismatische Gesellschaft gibt 9. Band ihrer Reihe heraus / Autor Oliver Bongartz schildert Entwicklung bis in das aktuelle Jahr Streifzug durch Bremens Geldgeschichte

Bremen. Seit gestern und noch bis Sonntag fachsimpeln Münzsammler aus Norddeutschland im Focke-Museum über Themen wie „Prachtvolle Brakteaten und das Problem der Münzverrufung“. Der Laie versteht nur Bahnhof und fragt sich, ob auch hier von einer „sinnlichen Dimension des Geldes“ ausgegangen werden darf, wie sie im Festvortrag zur Eröffnung des 59.
24.05.2014, 00:00 Uhr
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Streifzug durch Bremens Geldgeschichte
Von Anke Landwehr

Seit gestern und noch bis Sonntag fachsimpeln Münzsammler aus Norddeutschland im Focke-Museum über Themen wie „Prachtvolle Brakteaten und das Problem der Münzverrufung“. Der Laie versteht nur Bahnhof und fragt sich, ob auch hier von einer „sinnlichen Dimension des Geldes“ ausgegangen werden darf, wie sie im Festvortrag zur Eröffnung des 59. Treffens der Numismatiker beschworen wurde. Oliver Bongartz indes interessiert sich in erster Linie für die Zusammenhänge zwischen Geld, Politik und Wirtschaft mit besonderem Blick auf Bremen – dies so sehr, dass er darüber ein Buch geschrieben hat. Es ist der 9. Band der Bremer Beiträge zur Münz- und Geldgeschichte, erhältlich ab sofort für 26 Euro.

Christoph Stadler hat die 332 Seiten bereits gelesen, weil er als Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Bremen einer der Herausgeber ist. Er versichert: „Dieses Buch geht an manchen Stellen weit über die bisherige Literatur zur Geldgeschichte hinaus. Es ist lesbar, spannend und zugleich wissenschaftlich fundiert.“

Der Autor selbst sagt, dass es ihm darauf angekommen sei, ein von vielen als dröge empfundenes Thema möglichst lebendig zu schildern. Von Haus aus Jurist und nach eigenen Worten Eigentümer einer nur bescheidenen Münzsammlung, habe er sich schon in der Schule brennend für Geschichte interessiert. Gerade Bremens Wirtschaftsgeschichte sei ein Hobby, dem er seit Langem nachgehe. Aus seinem Buch erfährt der Leser unter anderem, dass die Bremer Erzbischöfe zu den ersten Fürsten des Karolingerreiches gehörten, denen das Recht zum Prägen von Münzen eingeräumt wurde. Das war im Jahre 888 und sollte demonstrieren, dass die kaiserliche Macht bis in die letzten Landeszipfel reichte.

Bremen war damals ein Dorf. Bongartz schildert, wie es zu einer bedeutenden Hansestadt wurde und welche Rolle dabei das Geld spielte. Bis zur Reichsgründung 1871 hatte Bremen eine eigene Währung, während der Inflation 1923/24 gab es den „Bremer Dollar“ und heute noch den „Roland“, eine Regionalwährung mit begrenzter Akzeptanz. Das alles setzt Bongartz in Bezug zu politischen und wirtschaftlichen Weichenstellungen. Sein Streifzug durch die Geld- und Wirtschaftsgeschichte endet 2014 und schließt auch die Eurokrise ein.

„Deutsche Geldgeschichte, dargestellt am Beispiel Bremens“ kann bei Christoph Stadler angefordert worden: Telefon 30 39 395, E-Mail info@wag-stadler.de.

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