Taxifahren in Bremen wird im kommenden Jahr teurer. So soll der Mindestfahrpreis von 2,80 auf 3,30 Euro steigen, der Preis für die ersten vier Kilometer von 1,80 auf 2,05 Euro und für die Kilometer fünf bis zehn von 1,60 auf 1,80 Euro klettern.
Das geht aus Unterlagen für die Deputation Umwelt, Bau und Verkehr hervor, deren Mitglieder in ihrer nächsten Sitzung am 8. Januar darüber beschließen sollen. Wirksam würde die Änderung damit zum 1. März 2015.
Mindestlohn und gestiegene Energiepreise
Die Fachvereinigung Personenverkehr hatte eine Erhöhung beantragt und sie mit gestiegenen Sprit- und Werkstattpreisen sowie mit der Einführung des Mindestlohns ab 1. Januar 2015 begründet. Zuletzt waren die Preise 2011 erhöht worden.
Die neue Steigerung betrifft auch das "Frauen-Nachttaxi". Der Grundpreis, in dem der erste Kilometer enthalten ist, steigt dann von derzeit 3,70 auf 4,50 Euro, wie aus der Deputationsunterlage hervorgeht. Die folgenden Kilometer werden von 1,25 auf 1,50 Euro erhöht. Das Wartezeit-Entgelt kostet mit 27 Euro drei Euro mehr als derzeit.
Bundeweit Erhöhung beantragt
Während beispielsweise in niedersächsischen Kommunen wie Delmenhorst oder den Landkreisen Osterholz, Cuxhaven, Rotenburg oder Verden über Erhöhungen der Taxipreise von bis zu 30 Prozent gesprochen wird (wir berichteten), würde die geplante Preissteigerung in Bremen rund 15 Prozent höhere Entgelte für Taxifahrten in der Stadt bedeuten.
Bundesweit haben Taxi-Verbände bei den Aufsichtsbehörden der Kommunen Preiserhöhungen wegen steigender Kosten und des Mindestlohns beantragt. In Deutschland hat der Staat die Hoheit über die Tarife im Taxigewerbe.
Verkehrsressort: "In der Höhe angemessen"
Der Einführung des Mindestlohns im Januar sehen viele Taxiunternehmen mit Skepsis entgegen. So hatte Ingo Heuermann, stellvertretender Vorsitzender des Taxi-Rufs Bremen, bereits im September gesagt, mittelfristig würden die dadurch bedingten Kostensteigerungen zu weniger Taxen in Bremen führen und Arbeitsplätze wegfallen. Der deutsche Taxi- und Mietwagenverband schätzt, dass bis zu 50 000 Jobs in der Branche verloren gehen könnten.
Taxifahrer hatten sich in den vergangenen Monaten mehrfach zum anstehenden Mindestlohn geäußert. So befürchtet die Interessengemeinschaft Bremer Taxifahrer, dass er bei den Fahrern gar nicht ankommen werde. Nach Ansicht des Verkehrsressorts ist der neue Taxentarif "in der Höhe angemessen" und klar strukturiert.
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