„Ein ganz besonderer Wein“ sei es geworden, berichtet Karl-Josef Krötz. Der Senatswein 2019 ist allerdings auch sein Werk. Der Winzer und Ratskellermeister hat am Dienstag den neuesten Ableger des limitierten Weines in den Gewölben des Ratskellers präsentiert. Die Trauben, aus denen er gewonnen wurde, hätten im vergangenen Jahr mehrerer Herausforderungen getrotzt.
Schwierig war das vergangene Jahr für die Trauben des edelsüßen Rieslings, weil alle Jahreszeiten untypisch waren. „Im Frühjahr hatten wir Frost und anschließend gab es eine große Hitze“, sagt der Ratskellermeister. Deshalb bestand die Gefahr, dass die Trauben einen Sonnenbrand erleiden. Dann wären sie für die Weinproduktion unbrauchbar gewesen. Im Herbst hätte der viele Regen die Ernte kaputt machen können. Es bestand die Gefahr, dass der Wein später muffig riecht. „Das passt nicht mit dem Anspruch zusammen, den wir mittlerweile haben“, sagt Krötz.
Geschmacklich habe der Wein eine „besondere Finesse“, erklärt der Winzer. Trotz des herausfordernden Weinjahres habe er „Noten von Quitten“. Das ist deshalb bemerkenswert, da diese Eigenschaft üblicherweise mit Eisweinen verbunden wird – also jenen Weinen, die aus gefrorenen Trauben im Winter gewonnen wird. Die Trauben für den Bremer Wein wurden hingegen im Oktober von den Reben geholt. Darüber hinaus schmecke die 2019er-Lese gegenüber der Lese 2018 wieder typisch deutsch und habe eine „vibrierende Säure“.
An der Ernte der Bremer Trauben war im vergangenem Jahr erneut der Martinshof beteiligt. Traditionell arbeiten Beschäftigte des Hofes gemeinsam mit Winzer Krötz auf dem Weinberg an der Mosel. Dort helfen sie ihm bei der Weinlese sowie bei der Pflege der Rebstöcke. Neben den Martinshof-Beschäftigten wurde die Bremer Delegation 2019 von zahlreichen Unterstützern und Cornelius Neumann-Redlin, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Lande Bremen, mit seiner Familie begleitet.
Hänge auf dem Bremer Weinberg gelten als Spitzensteilhänge
Angebaut werden die Weintrauben auf den Steilhängen des Bremer Weinberges in der Lage der sogenannten Erdener Treppchen bei Erden an der Mosel. Die Hänge auf dem vom Ratskeller gepachteten Bremer Weinberg gelten als Spitzensteilhänge. Deshalb bekommt der Riesling stets das Auslese-Prädikat.
Den Riesling zeichne neben seiner geschmacklichen Qualität auch das mit ihm verbundene soziale Engagement aus, sagt Krötz. Der Martinshof hatte die Ernte des Rieslingweins mit einem Kunstprojekt verbunden, das versteigert werden soll. Der Erlös soll der Stiftung Martinshof zugutekommen.
Für 15 Euro ist eine 0,5-Liter-Flasche des Weines im Bremer Ratskeller sowie in allen Verkaufsstellen des Martinshofes erhältlich. Die Einnahmen kommen den jeweiligen Verkaufsstellen zugute.
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