Kellogg-Areal wird Überseeinsel Umbau des Kellogg-Geländes beginnt

Das Unternehmen, das das frühere Kellogg-Gelände in der Bremer Überseestadt weiterentwickelt, hat weitere Pläne für das Areal vorgestellt: Konkrete Ideen gibt es für ein Hotel, Büros, Gastronomie und die Schule.
13.01.2019, 19:30 Uhr
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Umbau des Kellogg-Geländes beginnt
Von Maren Beneke

Die Pläne für die Umgestaltung des Kellogg-Areals werden immer konkreter: Auf dem 15 Hektar großen Gelände in der Überseestadt sind die Bauarbeiten gestartet, die ersten Unternehmen haben sich angesiedelt. Auch Ideen für ein Hotel, ein Bürogebäude und einen Bio- und Regionalmarkt mit angeschlossener Gastronomie sind weit fortgeschritten. „Wir wollen Leben und Atmosphäre schaffen, bevor die Menschen hierherziehen“, sagte Johannes Aderholz, Geschäftsführer der Überseeinsel GmbH, dem WESER-KURIER.

Das Unternehmen wurde 2017 gegründet, um die Entwicklung des Areals voranzutreiben. Dort soll in den kommenden Jahren ein Mischgebiet aus Wohnen und Arbeiten entstehen. Hinter der Firma steckt Klaus Meier, Gründer und Aufsichtsratschef des Windparkprojektierers WPD, der seinen Sitz in direkter Nachbarschaft zur Überseeinsel hat. WPD hatte das Gelände im April von der Kellogg Manufacturing gekauft. Über den Kaufpreis war Stillschweigen vereinbart worden. Die Produktion auf dem Areal hat Kellogg mittlerweile eingestellt. Derzeit nutzt der US-amerikanische Frühstücksflocken-Hersteller noch einen Teil des Hochregallagers als Zwischenlager.

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Öffentlich zugänglich ist das Gelände bereits seit Jahresbeginn. Fußgänger und Radfahrer können das frühere Produktionsareal seither queren, ohne dass ihnen dabei eine Schranke oder ein Zaun im Weg steht. Zeitgleich rollen auf anderen Teilen des Geländes die Bagger: Die ersten 45 000 Quadratmeter werden derzeit erschlossen. Ab Februar wird nach Angaben von Geschäftsführer Aderholz die große Lagerhalle abgerissen, die früheren Produktionsgebäude sollen ab August weichen. Aderholz erwartet, dass diese Arbeiten gut zwei Jahre dauern werden. Unterdessen findet bereits im Februar auf der Überseeinsel eine erste Großveranstaltung statt: Werder organisiert in der Alten Werft ein Konzert, zu dem bis zu 3500 Besucher erwartet werden.

Schaufenster für Produkte aus der Region

Die ersten größeren baulichen Veränderungen werden ab 2020 das Silo, die angeschlossenen Gebäude sowie ein Lager betreffen: Im Silo soll ein Hotel mit etwa 120 Zimmern entstehen. Direkt nebenan sind im ehemaligen Vitaminlager und in der Kornmühle Bereiche für eine Ausstellung und Konferenzen sowie Coworking-Arbeitsplätze geplant. Unter dem Titel „Genusshafen“ sollen zudem Firmen aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in die benachbarten Lagerhallen einziehen. Ein weiterer Baustein ist der Biomarkt, den die Entwickler laut Aderholz als „Schaufenster für Produkte aus der Region“ verstehen.

Ebenfalls noch in diesem Jahr, so der Plan, beginnt der Bau für zwei Schulen, die jeweils von mehr als 200 Schülern besucht werden sollen. Die Überseeinsel GmbH plant eine temporäre, jeweils zweizügige Grund- und Oberschule im früheren Kellogg-Verwaltungsgebäude an der Stephanikirchenweide. Dort haben derzeit unter anderem der Landessportbund Bremen (LSB) und die Initiative Stadtbremische Häfen (ISH) ihre Büros.

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Den Mietern habe man nach Angaben von Aderholz zwischen den Jahren kündigen müssen.„Das war vom Zeitpunkt her natürlich etwas unglücklich“, sagt Johannes Aderholz, das habe sich wegen der Kündigungsfrist aber nicht ändern lassen können. Bei ISH und LSB sind die entsprechenden Schreiben eingegangen, der Landessportbund teilte am Freitag mit, dass er „aufgrund der rasanten Entwicklung rund um das aktuelle Domizil in der Bremer Überseestadt“ seinen Standort nach Möglichkeit noch in diesem Jahr verlegen will und nach neuen Räumen für die Geschäftsstelle mit ihren 28 Arbeitsplätzen und für das Veranstaltungszentrum sucht.

Ein Großteil wir dzu Wohnhäusern

ISH-Geschäftsführer Heiner Heseler rea­gierte gelassen auf die Kündigung: „Ich werde keine Probleme haben, ein neues Büro zu finden.“ Dennoch machte er deutlich, dass die ISH und die im Verein versammelten Firmen, die zum Teil in direkter Nachbarschaft zum Überseeinsel-Areal arbeiten, über sämtliche Entwicklungen auf dem Gelände informiert werden und ihre Zustimmung geben müssten. „So ist es vereinbart“, sagte Heseler.

Einen Großteil des Geländes werden künftig Wohnhäuser ausmachen: Die Überseeinsel GmbH plant unter anderem, das klassische Bremer Reihenhaus auf dem Areal weiterzuentwickeln. Nach Angaben von Aderholz wird der Rahmenplan für das Gelände im Juni vorgestellt. „Dann wird mehr vom Gesamtgebiet zu sehen sein.“

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