Die Freude war groß, als sich abzeichnete, dass das an der Landesgrenze gelegene Neuenkirchener Pflegeheim seine Räumlichkeiten auf Blumenthaler Gebiet ausbauen wollte. Doch daraus wird nun nichts.
Mitte September hatte die Bremer Baudeputation ihren Segen dazu gegeben und eine Änderungs des Bebauungsplanes auf den Weg gebracht. Die Freude im Blumenthaler Beirat war auch deshalb groß, weil Blumenthal und auch die Stadtgemeinde von der Erweiterung in mehrerer Hinsicht profitiert hätten: Wie berichtet, wollte der Eigentümer und Investor, die Seniorenbetreuungsgesellschaft Oyten, seinen Firmensitz mit der Erweiterung nach Bremen verlegen. Das hätte dem finanziell chronisch klammen Land Bremen für jeden Bewohner des Seniorenheims zusätzliche Steuereinnahmen über den bestehenden Länderfinanzausgleich beschert. Ebenso zusätzliche Arbeitsplätze. Der Firmensitz bleibt nun aber dort, wo er ist: in der Gemeinde Schwanewede.
Laut Ortsamtsleiter Peter Nowack, der davon aus einem Brief erfahren haben will, sei der Eigentümer damit wortbrüchig geworden. Wie der Stadtteilchef erklärt, habe es Gespräche zwischen den Heimaufsichten in Bremen und Niedersachsen gegeben. Wie er sagt, soll die Sache sogar dem niedersächsischen Sozialministerium vorgelegen haben. Die Begründung der Heimaufsichten für ihre Entscheidung, den Firmensitz im Landkreis Osterholz zu belassen, laute, dass sich das Verwaltungsgebäude auf Schwaneweder Gebiet befinde. „Der Sitz des Betriebes ist also dort, wo auch die Büros sind“, präzisiert ein enttäuschter Ortsamtsleiter. Enttäuscht ist Peter Nowack aber auch von der Sozialbehörde: „Bremen hat, anders als der Landkreis Osterholz, nicht darum gekämpft“, findet Nowack.
Der Stadtteilchef selbst, sagt er, sei stets der Meinung gewesen, dass es in solchen Fällen eine Niederlassungsfreiheit gebe. Insgesamt sind es 97 Pflegeplätze, darunter zwölf Tagespflegeplätze, die am erweiterten Standort angeboten werden. Das bedeutet gleichzeitig auch zusätzliche Arbeitsplätze, dessen Löhne nun allerdings in Niedersachsen versteuert werden. Der Erweiterungsbau ist zwei- beziehungsweise dreigeschossig geplant. Ein großer Teil des Grundstücks soll Grünfläche werden beziehungsweise bleiben.