Ein breites „Bündnis für eine solidarische Gesellschaft ohne Rassismus“ hat am Sonnabend mit einem Sternmarsch Flagge gezeigt. Gewerkschaften, Vereine und Kultureinrichtungen mit Bezug zu Migration, linke Parteien und Initiativen wie Omas gegen rechts und „Wir wollen lieber kein AfD-Büro in Walle und anderswo auch nicht“ marschierten aus Walle, der Neustadt und dem Viertel zum Brill und von dort zum Hauptbahnhof.
Im Vorfeld der Demonstration war Sebastian Rave, Linken-Politiker und einer der Mitorganisatoren, per E-Mail mit dem Tod bedroht worden. Rave griff den Vorfall in seiner Ansprache auf und sagte, dass dieser „Einschüchterungsversuch“ das Interesse an der Demonstration noch verstärk habe. Bündnissprecherin Hatice Ince ging von 5000 bis 6000 Teilnehmern aus, die sich auf der gemeinsamen Etappe vom Brill, über Obernstraße, Domshof und Schüsselkorb zum Bahnhof bewegten. „Alles ist planmäßig gelaufen“, sagte Ince. „Reibungslos“, nannte ein Polizeisprecher den Verlauf, auch die Verkehrsbeeinträchtigungen durch den Umzug hätten sich „in Grenzen gehalten“. Die Polizei zählte allerdings nur rund 1600 Teilnehmer.
Nach rund drei Stunden ging die Demonstration gegen 17 Uhr zu Ende. Als letzte standen die Omas gegen rechts auf der Rednerliste. Gerda Smorra aus Findorff, Mitbegründerin der bundesweiten Bewegung, hatte die Beteiligung der Omas so begründet: „Unser Name ist Programm, und es ist wichtig, ein breites Spektrum gegen rechts zusammenzuschließen“, sagte sie mit Blick auf Europa. Einer der weiteren Redner, Verdi-Bezirksgeschäftsführer Markus Westermann, unterstrich, dass „rechte Tendenzen in Parteien unsere Grundwerte in Frage stellen“.
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