Das Ansinnen, der Bremer Taxi-Branche, nach drei Jahren die Fahrpreise anzuheben, um gestiegene Betriebs- und Personalkosten abzufedern, ist am Donnerstag auf offene Ohren gestoßen: Die städtische Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung unterstützt die Unternehmer. Mit einer wichtigen Ausnahme: Der Frauennachttaxitarif soll nach Möglichkeit nicht verteuert und wenn nötig subventioniert werden.
Die Deputierten gaben ihr Okay für die ansonsten „völlig nachvollziehbaren Preisveränderungen“, wie es Christoph Spehr (Linke) formulierte: Das ebenfalls von Vertreuerung betroffene Frauennachttaxi sollte ausgenommen bleiben von der Tariferhöhung, das in früheren Jahren bereits zur Disposition gestanden habe, sagt Ralf Bohr (Grüne): „Ich befürchte, dass der Tarif jetzt schleichend beerdigt werden soll.“ Gegenwärtig könnten Nutzerinnen des Frauennachttaxis mit eine Vergünstigung von 19 Prozent gegenüber dem Normaltarif rechnen, künftig, so der Plan, wären es nur noch 14 Prozent, rechnet Bohr vor und fordert, Senatorin Maike Schaefer (Grüne) möge dafür sorgen, „dass der Tarif attraktiv bleibt“.
Auch Schaefer sprach sich dafür aus. Auf ihre Anregung hin wurde das neue Preisgefüge beschlossen. Das Frauennachttaxi aber soll „im Nachgang“, jedoch bevor die neuen Tarife Gültigkeit bekommen, „bearbeitet“ werden. „Die anderen Anpassungen sind wichtig für das Taxigewerbe“, sagt Schaefer und fordert die Fraktionen auf, „noch mal nach einem Budget zu suchen“, mit dem das Frauennachttaxi unterstützt werden kann. Auch die Frauensenatorin solle ins Boot geholt werden.
Christoph Spehr hatte zu bedenken gegeben, dass es ohne städtische Zuschüsse schwierig werden könnte, den Preisunterschied zum Normaltarif zu vergrößern - wie es in München, Mannheim oder Heidelberg funktioniere. „Von der ursprünglichen Idee, seiner Tochter zehn Euro in die Hand zu drücken und zu sagen, nimm dir ein Taxi, sind wir inzwischen weit entfernt. Das Frauennachttaxi erfüllt nicht seinen Zweck.“
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