Einbahnstraße, Fußgängerzone oder frei für den Autoverkehr in beide Richtungen? Wir zeigen Entwürfe, wie die Straße Am Wall zwischen Ostertorstraße und Herdentor in Zukunft aussehen könnte.
Entwürfe im Überblick Vier Visionen vom Wall
Einbahnstraße, Fußgängerzone oder frei für den Autoverkehr in beide Richtungen? Wir zeigen Entwürfe, wie die Straße Am Wall zwischen Ostertorstraße und Herdentor in Zukunft aussehen könnte.
Variante 1: Ein von mehreren Lesern favorisierter Vorschlag für den Wallabschnitt zwischen dem alten Polizeihaus und dem Herdentor ist eine Einbahnstraße, die von der Ostertorstraße in Richtung Herdentor führt. Diese Variante der Verkehrsführung sieht Platz für längs parkende Autos auf der „grünen Seite“ mit kleinen Inseln dazwischen vor. Der Blick auf Schaufenster wäre damit freier, der Raum vor den Geschäftshäusern breiter. Es gäbe Platz für mehr Tische und Stühle im Freien vor Lokalen, für Kübelpflanzen und Sitzbänke.

Variante 2: Alles bleibt, wie es ist: Auch dieser Appell an Verkehrs- und Stadtplaner ist bei uns eingegangen. Vor allem auswärtige Bremen-Besucher und Pendler möchten den Wall als wichtige
Verkehrsader durch die Stadt mit ausreichend Parkplätzen direkt vor den Geschäftshäusern be-halten. Einige vertreten die Meinung, Bremen habe bereits genügend verkehrsberuhigte und Fußgängerzonen und deshalb keinen Nachholbedarf. Mit Blick auf den Denkmalschutz warnen Leser auch davor, die Wallanlagen mit Gastronomie und anderen Attraktionen zu sehr zu verändern.

Variante 3: Eine Möglichkeit, parkende Autos Am Wall neu zu ordnen, wäre deren Schrägstellung auf der „grünen Seite“. Aus Sicht von Verkehrsplanern ist diese Variante jedoch mit Gefahren verbunden. Das Einparken werde zwar möglicherweise erleichtert, aber das rückwärts Ausparken sei mit erheblichen Risiken wegen mangelnder Sicht verbunden, geben Experten zu bedenken. Die einspurige Verkehrsführung würde wie in Variante 1 allerdings viel zusätzlichen Platz für Fußgänger, Außengastronomie, bepflanzte Kübel und Fahrradständer bedeuten.

Variante 4 ist die radikalste: Der Vorschlag sieht eine komplette Fußgängerzone zwischen Polizeihaus und Herdentor Am Wall vor. Verkehrsexperten fürchten, dadurch könnte es auf den Umgehungsstrecken zu Staus und starken Behinderungen für Autofahrer, vor allem im Berufsverkehr, kommen. Anwohner, Geschäftsleute und Wall-Bummler hätten in dieser Variante den ganzen Straßenraum für sich. Radfahrer könnten weiterhin auf dem Radweg auf der Wallanlagen-Seite fahren.
