Walle. Am zweiten Juniwochenende hat Walle wieder Großes vor. Zwei Tage lang feiert sich der Stadtteil selbst. Der Spaß geht los am Sonnabend, 9. Juni, mit dem Kultur- und Kneipenfest „Walle ab 5“. Am Sonntag, 10. Juni, erwartet die Gäste von morgens bis abends ein volles Programm. Geschätzte 25 000 Besucher werden noch die schönsten Erinnerungen an das Stadtteilfest 2016 haben. Und auch für dieses Jahr versprechen die Veranstalter wieder hochsommerliche Feierlaune für alle Generationen. Im Kulturhaus Walle laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Jetzt wird es Zeit, sich Standplätze zu sichern.
Die wichtigen Koordinaten stehen bereits fest, berichtet Janine Claßen, Geschäftsführerin des Brodelpotts. „Walle ab 5“ lautet der Titel des kulturellen Aufwärmprogramms, das sich seit einigen Jahren zum festen Bestandteil der Waller Stadtteilfeste entwickelt hat. Bereits am Sonnabend ab 17 Uhr lohnt es sich, durch die temporäre Fußgängerzone Vegesacker Straße zu schlendern. Waller Lokalitäten werden ein abwechslungsreiches Abendprogramm mit niveauvoller Festival-Atmosphäre auf die Beine stellen. Auf der großen Bühne vor dem Eiscafé ist ein Open-Air-Livekonzert geplant. Gastronom Alex Becker hat mit der Bags and Pipes-Band Crest of Gordon und den Schlagerperlen des Wallechors Ostertor bewährte Stimmungsmacher vor sein Lokal Hart Backbord geladen. Das Little Dance an der Elisabethstraße hält mit seiner beliebten Karaoke-Show dagegen. Musikalische Gäste haben auch das Lox und die Bar Portugal angekündigt. Dass sich mit dem Cafeum und der Baguetterie La Vie auch zwei Neuzugänge in der Waller Gastro-Szene mit eigenen Veranstaltungen engagieren, freue die Organisatoren besonders, erklärt Janine Claßen.
Festtag mit Open-Air-Gottesdienst
Der sonntägliche Festtag beginnt um 10 Uhr mit einem Open-Air-Gottesdienst auf der Bühne vor dem Eiscafé. Um 11 Uhr wird das Stadtteilfest Walle durch einen prominenten Ehrengast offiziell eröffnet. Das Programm auf den diversen über den Festbereich verteilten Bühnen wird Musikfans jeglicher Couleur etwas zu bieten haben. Angekündigt haben sich unter anderem Lokalmatadoren wie das 1. Bremer Ukulelenorchester und der Chor Hart Backbord. Gespannt erwartet werden dürften aber auch die Waller Premieren der Balkan-Gipsy-Band Skupa und der Indie-Pop-Band Petterson. Die Bühne vor dem Little Dance wird am Sonntag zur Familienbühne. Dort wird unter anderem die Big Band der Musikschule Bremen konzertieren, und der Nachwuchs aus den Tanz- und Sportgruppen des Stadtteils bekommt seinen großen Auftritt.
Der detaillierte Plan mit dem Kerngebiet rund um die Vegesacker Straße ist zurzeit Janine Claßens wichtigstes Arbeitsinstrument. Hier müssen die Vereine, Initiativen und Einrichtungen aus den Bereichen Bildung, Kultur und Soziales platziert werden, die sich beim Stadtteilfest Tausenden von Besuchern präsentieren können. Auch für Handel und Gewerbe ist „Walle – Das Fest“ eine gute Gelegenheit, sich best gelaunter potenzieller Kundschaft zu empfehlen. Und natürlich gehört auch der private Flohmarkt zum Stadtteilfest Walle. 150 private Marktbeschicker beteiligten sich vor zwei Jahren – und das Festkomitee aus dem Kulturhaus Walle wäre nicht überrascht, wenn sich auch in diesem Jahr wieder Rekorde brechen lassen. Das war in Walle nämlich bislang immer so.
Vor 35 Jahren veranstaltete der Brodelpott sein erstes kleines Stadtteilfest. Und obwohl es in seinen Dimensionen längst aus den Kinderschuhen gewachsen ist: Seinen Charme und Charakter als nicht-kommerzielles Kulturfest habe es immer behalten, erklärt Janine Claßen: Vor allem, „weil es von den Menschen im Quartier mitgestaltet wird.“
Ein guter halber Kilometer Pavillons, Marktstände, Aktionsflächen und Unterhaltungsprogramm: geschenkt ist so etwas nicht. Neben viel Zeit, die für die Organisation nötig ist, schlagen vor allem Infrastruktur und Technik, Energiekosten und sonstige Abgaben zu Buche. Der Verein der Waller Geschäftsleute hatte mit seiner Tombola vor zwei Jahren 2400 Euro eingenommen, die komplett im Brodelpott abgeliefert wurden und das Startkapital zum diesjährigen Stadtteilfest bilden. Auch in diesem Jahr sammeln die Geschäftsleute bereits Gewinne, die am 10. Juni zum Lospreis von zwei Euro unter die Festgesellschaft gebracht werden sollen. Die ausreichenden finanziellen Mittel für das Fest aufzubringen, sei für das Organisationsteam jedes Mal eine „Herkulesaufgabe“, gesteht Janine Claßen. Weitere Sponsoren seien daher sehr willkommen, sich im Kulturhaus zu melden: „Wir freuen uns über jede Spende, damit wir das Fest in der gewohnten Größe und Qualität veranstalten können.“