Oberneuland. Bordeaux, Rosé und fruchtige Weißweine, importiert aus Frankreich, wurden in der urigen Atmosphäre des Grand Central – alter Bahnhof Oberneuland – verkostet. Es stand aber nicht nur der Genuss im Fokus, sondern der wohltätige Aspekt: Gesammelt wurde für den Erhalt, Erneuerungen und die Pflege der Parks in Oberneuland. Die Veranstaltung wurde ein voller Erfolg.
Der besondere Ort im Stil des New Yorker Grand Central, zur Verfügung gestellt von Inhaberin Nina Windt, verlieh dem Weinseminar eine spezielle Atmosphäre. Organisator Karl-Heinz Müller, Vorsitzender des Förderkreises Overnigelant, freute sich, dass 45 Gäste zu der Weinprobe kamen. „Es ist das erste Mal, dass so etwas hier in Oberneuland stattfindet“, sagte Müller. 100 Prozent des Erlöses fließen an den Förderkreis. „Außerdem verzichten alle Beteiligten auf die Erstattung ihrer Auslagen“, sagte Müller.
Insgesamt kam ein Betrag von 2250 Euro zusammen, womit im Frühjahr im Rahmen der Gesamtsanierung von Heinekens Park die Bänke gekauft werden sollen. „Die Stadt hat einfach nicht die Mittel, um sich um die Oberneulander Grünanlagen genügend zu kümmern“, bedauert Müller. „Wir wollen mit unseren Verschönerungsaktionen auch die Bewohner Oberneulands ansprechen, sodass sie auch die Grünanlagen als ihr Zuhause ansehen und sie pfleglich behandeln.“ Vom Erlös der Veranstaltung bleibe sogar noch etwas übrig, um das Einbetonieren der Bänke und neue Abfalleimer zu bezahlen. „Gerade auch die Abfallentsorgung stellt ein Problem im Park dar, dafür müssen wir uns noch etwas einfallen lassen“, sagte Müller.
Heinekens Park umfasst 23 000 Quadratmeter, die Ursprünge reichen bis 1760 zurück. Nach dem Ausbau der Parkanlage durch den Namensgeber Kapitän Heineken wurde sie um 1832 als besonders wertvolle Gartenanlage Bremens anerkannt. Der Park ist seit 1975 öffentlich zugänglich. Der Förderkreis kümmert sich mit Hilfe von Spenden um die Baum- und Blumenbepflanzung, neue Parkbänke, die Sanierung des Wegesystems, Zaunsanierung und vieles mehr.
Auch die Teilnehmer des Weintreffpunkts beurteilten die Situation des Parks ähnlich wie der Förderkreis Overnigelant. „Die Wege sind teilweise in einem katastrophalen Zustand“, sagte eine Oberneulanderin.
Jeremy Scott, Brite und Weinhändler aus Leidenschaft, führte durch die Weinprobe und stellte die Weine zur Verfügung. „Ich bringe die Weine immer von meinen Frankreichreisen mit, bei denen ich die Winzer besuche und nur kaufe, was mir selber schmeckt“, sagte Scott. Zur Weinprobe brachte er acht verschiedene Weine mit: drei Weißweine, einen Rosé und vier Rotweine. Den Teilnehmern erzählte er zu jedem Wein etwas über die Traube, die Winzer, welches Essen dazu passt und aktuelle Trends. Dazu gab es an jedem Tisch Weiß- und Schwarzbrot und verschiedene Käsesorten von herzhaft bis mild, liebevoll angerichtet von der Ehefrau des Fördervereinsvorsitzenden, Christiane Müller.
Zu Beginn machte ein weißer Bordeaux aus der Entre-Deux-Mers-Region die Runde, der als „frisch und fruchtig“ gelobt wurde. „Dieser Abend ist dem Motto ‚Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken‘ gewidmet“, sagte Nina Windt schmunzelnd und prostete der Runde zu. Zur zweiten Hälfte wurden Rotweine präsentiert, dazu gab es herzhafte Beigaben wie Gorgonzola und Ziegenkäse.