Wenn Sandra Quadflieg an diesem Sonntag im NDR für Bremen um den Titel „Leuchte des Nordens“ kämpft, dann tut sie das aus voller Überzeugung. Zwar lebt die gebürtige Bremerin seit Jahren in Hamburg, ihre Heimat besucht sie aber nach wie vor regelmäßig – auch, weil ein Teil ihrer Familie in Bremen lebt.
In der „NDR-Quizshow“ mit Moderator Jörg Pilawa treten nach der Sommerpause zunächst fünf prominente Gäste für jeweils ein norddeutsches Bundesland gegeneinander an. Neben Quadflieg für Bremen sind das die Journalistin und Moderatorin Valeska Homburg (Niedersachsen), der Schlagersänger Jürgen Drews (Schleswig-Holstein), die Schauspielerin Madeleine Niesche (Mecklenburg-Vorpommern) und der frühere „Tagesschau“-Sprecher Jo Brauner (Hamburg). Ihr Ziel: Die meisten Fragen über Norddeutschland richtig beantworten und damit den Titel „Leuchte des Nordens“ in das jeweilige Bundesland holen. Quadflieg habe sich vor Aufzeichnung der Sendung nicht viel Wissen extra aneignen müssen, erzählt sie. Nur genaue Zahlen und Eckdaten habe sie vorher recherchiert. Dem Norden ist sie in ihrer Laufbahn schließlich stets treu geblieben.
Die 40-Jährige bezeichnet sich als „durch und durch Schauspielerin“. Angefangen hat für Quadflieg alles im Theater am Goetheplatz. Als junge Frau sei sie dort mit ihrem Berufswunsch aufgeschlagen und habe dann privaten Unterricht von den Profi-Schauspielern bekommen. Auch im Waldau-Theater in Walle hat sie damals nach eigenen Angaben vorgesprochen. Dort habe man ihr gesagt, sie solle ihr großes Potenzial doch lieber in einer größeren Stadt ausschöpfen.
Diesen Rat befolgte Quadflieg im Jahr 2002, als sie an die Schauspielschule nach Hamburg wechselte. Sie hätte auch in eine andere Stadt gehen können, da sie aber doch „sehr hanseatisch“ sei und außerdem in der Nähe ihrer Mutter und ihrer Schwester bleiben wollte, die beide in Bremen lebten, habe sie sich für Hamburg entschieden. Nachdem sie dort ihren Mann Mirco Quadflieg kennenlernte, wurde sie in der Elbstadt sesshaft. „Weil Bremen aber einfach am schönsten ist“, wie die Schauspielerin findet, ist sie trotzdem mindestens einmal im Monat an der Weser.
Auch einem größeren Theaterpublikum bekannt
Zusätzlich zu ihrer Arbeit als Schauspielerin nimmt Quadflieg Hörbücher auf, die sie nicht nur spricht, sondern bei denen sie auch Regie führt. Zum ersten Mal tat sie das 2006 zusammen mit dem Schauspieler Otto Sander im Goethe-Theater: Die beiden vertonten den Briefwechsel „Mein Vater Gottfried Benn“ zwischen dem Dichter Gottfried Benn und seiner Tochter. Im Anschluss traten Quadflieg und Sander mit diesem Programm drei Jahre lang auf einer Lesetournee auf. So wurde die gebürtige Bremerin auch einem größeren Theaterpublikum bekannt.
Quadfliegs neuestes Werk aus diesem Bereich ist eine Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Katharina Thalbach, mit der sie erstmals im deutschsprachigen Raum die Briefe zwischen der Publizistin und politischen Theoretikerin Hannah Arendt und der amerikanischen Schriftstellerin Mary McCarthy vertont hat. Das Ergebnis gibt es ab dem 21. Oktober zu hören.
Ehrenamtlich setzt sich Quadflieg zudem in der Benita-Quadflieg-Stiftung ein, die von der Großmutter ihres Mannes Mirco ins Leben gerufen wurde. Vor deren Tod im Jahr 2011 hatte sie Sandra Quadflieg nach eigenen Angaben darum gebeten, eine Rolle im Vorstand der Stiftung wahrzunehmen, damit diese in ihrem Geist weitergeführt wird. Durch die enge familiäre Bindung zur Stiftung liegt ihr die Arbeit dort besonders am Herzen, sagt Quadflieg. Die Stiftung kümmert sich unter anderem um das Haus Mignon in Hamburg, in dem gefährdete Kinder einen Schutzraum finden und leben können.
Als Vorstandsmitglied nimmt die 40-Jährige nach eigenen Angaben unterschiedliche Aufgaben wahr, durch ihren öffentlichen Beruf als Schauspielerin erfüllt sie aber vor allem repräsentative Zwecke. Demnach versucht sie Spendengelder anzuwerben, spricht über die Arbeit der Stiftung und macht möglichst viele Menschen darauf aufmerksam, wie viele Kinder aus einer bedrohlichen Lage aus ihren elterlichen Häusern herausgezogen werden müssen und in dem Haus Mignon einen neuen Platz zum Leben finden können. Ein Schwerpunkt der Stiftung liegt in der gemeinsamen Betreuung von gesunden Kindern und solchen mit frühkindlichen traumatischen Erfahrungen, Entwicklungsverzögerungen oder einer Behinderung.
Die „Leuchte des Nordens“ wird am Sonntag, 22. September, ab 22.05 Uhr im NDR ausgestrahlt.
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