Bremen. Im Bundesland Bremen sind in den ersten neun Monaten des Jahres so viele Firmen insolvent gegangen wie sonst nirgendwo in Deutschland - bezogen auf die Anzahl der Unternehmen. Das teilte die Hamburger Auskunftei Bürgel Wirtschaftinformationen mit.
Die Zahlen der Bürgel-Untersuchung für Bremen sind eindeutig: Pro 10.000 Unternehmen haben im Bundesland Bremen 108 Firmen zwischen Januar und September 2010 Insolvenz angemeldet. Zum Vergleich: In Hamburg gab es nur 40 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen, in Bayern 54. Ähnlich schlecht wie in Bremen sah es in Sachsen-Anhalt (98) und Schleswig-Holstein (90) aus.
Deutschlandweit gab es zwischen Januar und September 2010 demnach deutlich weniger Firmeninsolvenzen als im Vorjahreszeitraum, teilte Bürgel mit. Die Zahl ging demnach um 13,5 Prozent zurück und sank auf 24.210 Fälle. Die Finanzkrise scheint so gut wie überwunden zu sein: Alle 16 Bundesländer würden mittlerweile rückläufige Zahlen melden. Der Bürgel-Geschäftsführer Norbert Sellin begründet den Rückgang mit steigenden Exporten und einer anziehenden Binnenkonjunktur. Außerdem habe sich der Kreditmarkt erholt.
Besonders gefährdet sind laut Bürgel Gewerbebetriebe und GmbHs, ihr Anteil an den Insolvenzen lag bei 41,7 beziehungsweise 36,4 Prozent. Etwa jede fünfte Zahlungsunfähigkeit trifft ein Unternehmen, das weniger als zwei Jahre am Markt war. (bib)
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