Madrid·Essen (wk). Der spanische Bauriese ACS rüstet im Übernahmekampf um den Essener Hochtief-Konzern auf. Mit großer Mehrheit stimmten die Aktionäre gestern auf einer außerordentlichen Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung zu. Damit kommt ACS einer Forderung der deutschen Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin nach mehr Sicherheiten für das Übernahmeangebot nach. ACS kann zur Finanzierung der Offerte sein Grundkapital nun um bis zu 50 Prozent aufstocken. Gebraucht wird die Erhöhung aber nur, falls zahlreiche Hochtief-Aktionäre das ACS-Angebot annehmen. Das ist nicht zu erwarten, weil die Offerte aus Essener Sicht dürftig ist. Für fünf Hochtief-Anteile bietet Konzernchef und Real-Madrid-Präsident Florentino Pérez acht ACS-Aktien an. Für die Aktionäre des Essener Unternehmens bedeutet dies nach dem derzeitigen Kurs einen Verlust von rund sieben Prozent. Das übliche lukrative Angebot an die Aktionäre wollte sich der hoch verschuldete Konzern nicht leisten.
Hochtief selbst wollte die Entscheidung in Madrid nicht kommentieren. Die Essener wehren sich mit aller Kraft gegen die ACS- Pläne, bislang aber ohne Erfolg. Infrage kommt als sogenannte Giftpille jetzt noch eine Kapitalerhöhung bei Hochtief, um die Übernahme zu erschweren.
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