Während in Bremen am Freitag bei Mondelez die Gespräche über einen Sozialplan für die 70 Beschäftigten liefen, die entlassen werden sollen, machten aus dem Hauptsitz in Deerfield bei Chicago die positiven Geschäftszahlen die Runde. So bezeichnete Mondelez-Chef Dirk Van de Put 2020 als ein „erfolgreiches Jahr“ für das Unternehmen. Der weltweite Nettoumsatz stieg gegenüber 2019 um 2,8 Prozent auf knapp 26,6 Milliarden US-Dollar. Das entspricht knapp 22 Millionen Euro. Der Bruttoertrag stieg um 109 Millionen US-Dollar auf knapp 10,5 Milliarden US-Dollar – das entspricht knapp 8,7 Milliarden Euro.
Zahlen nur für den deutschen Markt veröffentlicht Mondelez, zu dem die Marken Milka, Toblerone, Oreo und Toblerone gehören, nicht. Aber für Europa stieg der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent auf umgerechnet 8,4 Milliarden Euro. Für den Konzern war Europa außerdem weltweit der umsatzstärkste Markt. Mondelez-Chef Van de Put sieht das Unternehmen in einer starken Position und erwartet, das Ziel für 2021 zu erreichen. Das sieht ein Wachstum von mindesten drei Prozent vor.
Die Sozialplan-Gespräche in Bremen wurden auf Mitte Februar vertagt. Der Bremer NGG-Chef Dieter Nickel sagte: „Angesichts dieser Gewinne ist es schäbig, wie Mondelez hier mit seinen Beschäftigten umgeht.“
Aus Brüssel kommt ebenso Gegenwind: Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Mondelez darüber eingeleitet, inwiefern der Lebensmittelkonzern aktiv den Parallelhandel unterbunden habe. Bei dieser Art des Handels versuchen Einzelhändler Produkte in EU-Ländern mit niedrigeren Preisen zu kaufen und sie dann in anderen Staaten weiterzuverkaufen.