Luft- und Raumfahrt In Bremen wird am besten in der Luft- und Raumfahrtbranche verdient

Der durchschnittliche Monatsverdienst liegt in der Luft- und Raumfahrtbranche in Bremen bei 6576 Euro. Im Durchschnitt aller Branchen liegt der Verdienst bei 3668 Euro.
18.09.2023, 16:37 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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In Bremen wird am besten in der Luft- und Raumfahrtbranche verdient
Von Peter Hanuschke

Luft- und Raumfahrt ist in Bremen spitze – in mehrfacher Hinsicht: Wer in diesem Bereich beschäftigt ist, verdient so gut wie in keiner anderen Branche. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie Kammer-Kompakt der Arbeitnehmerkammer Bremen. Außerdem gebe es in der Luft- und Raumfahrt in Bremen im Vergleich aller Bundesländer einen deutlich höheren Anteil an Akademiker. Erklären lässt sich das aus Sicht der Arbeitnehmerkammer mit der Bedeutung der Raumfahrtindustrie im Land Bremen, die einen besonders hohen Anteil von Ingenieuren hat.

Der durchschnittliche Monatsverdienst in der Branche liegt demnach im Land Bremen heute bei 6576 Euro. Zum Vergleich: Im verarbeitenden Gewerbe insgesamt sind es 4495 Euro, im Durchschnitt aller Branchen sind es 3668 Euro. Zugleich habe mehr als die Hälfte aller Beschäftigten (52,8 Prozent) in der bremischen Luft- und Raumfahrtindustrie ein Studium absolviert. Selbst in Hamburg und Bayern seien es nicht einmal ein Drittel, im Durchschnitt aller Branchen sei es sogar nur etwa jeder siebte Beschäftigte.

Spitzenstandort der Luft- und Raumfahrt

Bremen ist nach wie vor bundesweit ein Spitzenstandort der Luft- und Raumfahrt: 1,4 Prozent aller im Land Bremen Beschäftigten arbeiten laut der Studie in dieser Branche, also mehr als doppelt so viele wie in Bayern (0,57 Prozent). Nur in Hamburg sei der Anteil mit 2,4 Prozent noch etwas höher – dort gibt es auch den größten Airbus-Standort in Deutschland. "Neben den großen Produzenten wie Airbus, OHB und der Ariane Group finden sich im Land Bremen eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen."

In Bremen arbeiteten nach Angaben der Arbeitnehmerkammer 4800 Menschen in der Luft- und Raumfahrt-Branche. Rechnet man die Zulieferer und die Ingenieurdienstleistungen hinzu, sind es laut der Wirtschaftsförderung Bremen sogar 12.000 Beschäftigte. „Die Branche ist zudem von strategischer Bedeutung für den gesamten Industriestandort“, so Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer. Viele Innovationen im Leichtbau, der Simulationstechnologie oder der Kommunikation hätten dort ihren Ursprung.

Geringer Frauenanteil

Bei den Ausbildungsplätzen sei die Branche vergleichsweise gut aufgestellt. Im Vergleich der Bundesländer liege die Luft- und Raumfahrtindustrie hier mit einer Quote von 5,1 Prozent vorne – in Hamburg sind es 4,4 Prozent, in Bayern 3,6 Prozent. Vor dem Hintergrund des hohen Personalbedarfs in den kommenden Jahren sei das gleichwohl zu wenig. „Die Ausbildungsquote muss weiter erhöht werden“, so Heyduck. Ein Wermutstropfen sei der Frauenanteil. Mit gut 19 Prozent ist dieser nicht einmal halb so hoch wie bei der Gesamtbeschäftigung (44,3 Prozent). „Die Branche muss für Frauen deutlich attraktiver werden – mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und gezielten Einstiegsprogrammen für Frauen“, sagt Heyduck.

Die neue Landesregierung habe im Koalitionsvertrag zugesagt, bis zu 25 Millionen Euro aus der Klimaschutzstrategie zu investieren, damit Bremen an der Entwicklung möglichst emissionsarmer Flugzeuge mitarbeiten könne. Airbus plane, bis 2035 ein wasserstoffgetriebenes Verkehrsflugzeug auf den Markt zu bringen. Auch sollen die vorhandenen Förderinstrumente wie das Bremer Luft- und Raumfahrt-Forschungsprogramm erhalten und möglichst ausgebaut werden. „Die Branche wird öffentlich erheblich unterstützt und gefördert. Dann muss es von betrieblicher Seite auch verbindliche Zusagen zu Beschäftigung und Standortsicherung geben“, fordert Heyduck.

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