Im Vorfeld der dritten Tarif-Verhandlungsrunde mit der Deutschen Post am 8. und 9. Februar in Düsseldorf ruft die Gewerkschaft Verdi die Brief- und Paketzusteller in Bremen und Niedersachsen zu einem weiteren Warnstreik am Freitag, 27. Januar, auf.
An insgesamt 100 Zustellstützpunkten in beiden Bundesländern werde es den ganzen Tag zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen, teilt Verdi mit. Die Gewerkschaft rechnet in der Folge mit "erheblichen Verzögerungen" bei der Zustellung von Briefen und Paketen.
„Wir wollen dem Arbeitgeber zeigen, dass unsere Mitglieder in allen Teilen der Republik hinter unseren Forderungen stehen“, sagt Thomas Warner, Fachbereichsleiter für Postdienste in Niedersachsen und Bremen.
Tausende Post-Mitarbeiter legten schon am Donnerstag die Arbeit nieder
Bereits am Donnerstag ist es bundesweit zu Arbeitsniederlegungen bei der Deutschen Post gekommen. Nach Angaben von Verdi hätten 6000 Mitglieder an dem Warnstreik teilgenommen – die Deutsche Post sprach von 3100 Personen.
Als Folge der Ausstände blieben Firmenangaben zufolge bundesweit rund 450.000 Pakete liegen, das waren knapp sieben Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge. Bei den Briefen lag die Quote bei 3,5 Prozent, also 1,7 Millionen. Spätestens Anfang nächster Woche sollen diese Sendungen zugestellt werden – der genaue Zeitpunkt der Auslieferung hängt auch davon ab, ob weitere Arbeitsniederlegungen folgen und die benötigten Sortier- und Zustellzentren betroffen sind.
Im Januar hatte es bei einer ersten Streikrunde bereits Verzögerungen bei der Zustellung gegeben. Verdi fordert eine Erhöhung der Einkommen um 15 Prozent und die Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Post reagierte mit Unverständnis auf die jüngsten Warnstreiks. Man habe bereits angekündigt, zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde am 8. Februar ein Angebot vorzulegen. Daher seien die Warnstreiks "unnötig, da sie letztlich nur zulasten unserer Kundinnen und Kunden gehen".