Für die IG Metall Bremen geht eine der längsten Verhandlungsrunden in der Geschichte zu Ende. Die Gewerkschaft hat sich mit Rheinmetall Electronics (RME) auf einen Tarifvertrag für mehr als 1500 Beschäftigte in Bremen geeinigt. Dem gingen laut IG Metall eineinhalb Jahre Sondierungsgespräche voraus und zweieinhalb Jahre Tarifverhandlungen. Bei dem Termin am Dienstag versammelten sich auch 200 Beschäftigte um 11.55 Uhr, also um fünf vor zwölf, am Verhandlungsort.
Nun gibt es einen Haustarifvertrag, der sich am Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie (M+E) orientiert. So können Angestellte, die sich um Kinder kümmern oder Angehörige pflegen, zwischen mehr Urlaubstagen oder mehr Geld wählen (TZuG). Für die Angestellten gibt es für 2019 rückwirkend als Einmalzahlung 15 Prozent eines Monatsgehalts plus 400 Euro. Ab 2020 gibt es erneut mehr Geld für die Belegschaft durch Übernahme der Abschlüsse aus dem M+E-Flächentarifvertrag. Laut IG Metall zahlte RME bisher etwa acht Prozent unterhalb der Flächentarifverträge. Für Beschäftigte ab 55 Jahren wurde nun ein Kündigungsschutz ausgehandelt. Und es gibt eine Garantie: Azubis und Dual-Studierende können nach Ausbildungsende mindestens 18 Monate bleiben.
Die Betriebsratsvorsitzende Dagmar Muth freute sich: “Es ist gut, dass wir nach diesem langen und zähen Kampf endlich einen Durchbruch geschafft haben." Dies bringe den Anschluss an die M+E-Tarifverträge, die fast im gesamten Rheinmetall-Konzern Geltung haben. RME-Geschäftsführer Stefan Ives bezeichnete das Verhandlungsergebnis als guten Erfolg: "Der Übergang in tarifliche Strukturen schafft jetzt langfristig kalkulierbare Rahmenbedingungen für unsere Belegschaft und das gesamte Unternehmen." In teils schwierigen Verhandlungen sei es immer ein Anliegen gewesen, eine Regelung zu finden, die auf die Gegebenheiten bei der Rheinmetall Electronics anwendbar sei.
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