Faire Altersvorsorge Tatort-Kommissarin Ulriker Folkerts in Bremen

Waffenhandel oder Kinderarbeit – wie Altersvorsorge damit zusammenhängen kann, das zeigt ab diesem Mittwoch eine Ausstellung in Bremen. Warum „Tatort“-Komissarin Ulrike Folkerts dabei zu Gast ist.
16.01.2018, 19:07 Uhr
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Tatort-Kommissarin Ulriker Folkerts in Bremen
Von Lisa Schröder

Facing Finance setzt sich für eine ethische Altersvorsorge ein. Denn oft sei Verbrauchern derzeit nicht klar, in welche Unternehmen Finanzdienstleister und Versicherungen die von ihnen gezahlten Beiträge investieren, sagt Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand der Organisation: „Die Menschen werden einfach nicht informiert.“ Im Gewerkschaftshaus am Bahnhofsplatz zeigt Facing Finance zusammen mit der Verbraucherzentrale Bremen nun eine Fotoausstellung zum Thema.

„Wir wollen mit der Ausstellung das Bewusstsein der Konsumenten für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Geld schärfen“, sagt Küchenmeister. Die Ausstellung zeigt dabei, welchen Firmen Kinderarbeit, Waffenhandel, Umweltverschmutzung oder Arbeitsausbeutung vorgeworfen wird und welche Banken diese Unternehmen finanzieren. „Plakativ ist zu sehen, was mit dem Geld passieren kann, wenn Banken sich nicht um ethisch-ökologische Standards bemühen“, sagt Ulrike Brendel, Leiterin des Projekts „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“ der Verbraucherzentrale Bremen. Das Angebot informiert über nachhaltige Geldanlage und Altersvorsorge.

Schirmherrin der Kampagne „Tatort Rente“

Brendel und Küchenmeister diskutieren zur Eröffnung der Ausstellung „Wie fair ist meine Rente?“ an diesem Mittwochabend ab 18 Uhr im Gewerkschaftshaus mit Experten, was Finanzdienstleister, Politiker und Verbraucher tun können, damit die Altersvorsorge nicht zu Lasten von Umwelt oder Mensch geht. An der Diskussion nimmt auch die Schauspielerin Ulrike Folkerts teil. Als Kommissarin Lena Odenthal ermittelt sie im „Tatort“, nun ist sie Schirmherrin der Kampagne „Tatort Rente“ von Facing Finance. „Meine Altersvorsorge soll nicht von Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen profitieren“, sagt Folkerts. Schon seit Jahren engagiert sie sich gegen Landminen und Streubomben. Dafür hat sie 2007 bereits das Bundesverdienstkreuz bekommen.

Zusammen mit Facing Finance setzen sich die Verbraucherschützer in Bremen und Nordrhein-Westfalen dafür ein, dass es gerade bei staatlich geförderten Finanzprodukten ethisch-ökologische Mindeststandards gibt. Dafür haben die Partner ein gemeinsames Positionspapier verfasst. Doch die Reaktion der Bundesregierung darauf ist nach Brendel verhalten. Küchenmeister sieht die Politik in der Pflicht: Länder wie Schweden seien bereits weiter. Problematisch ist nach Brendel zudem, dass Anlagen mit den Begriffen „fair“, „nachhaltig“ oder „verantwortungsvoll“ beworben werden können.

Keine verlässlichen Standards

„Diese Begriffe können die Anbieter frei verwenden und selbst definieren. Es gibt keine verlässlichen Standards.“ Das sei für den Verbraucher ein Problem. Das Thema ethisch-ökologische Geldanlage werde derzeit auch in der Verbraucherzentrale Bremen noch von wenigen Menschen nachfragt – während es dagegen für ökologisches Essen oder ökologische Kleidung bereits ein Bewusstsein der Konsumenten gebe. „Derzeit ist das ein Nischenmarkt.“

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