Bahnhofsvorstadt. "Das große Lalula" hat am Dienstag in der Schaulust Premiere gefeiert. In ihrem Schattentheater verzauberten die Schauspielerinnen Jeannette Luft und Claudia Spörri von "Mensch, Puppe!" kleine und große Zuschauer. Die Instrumentalisten Reinhold Heysa, Inge Hueke, Annette Stoodt und Ulf Schade von den Bremer Philharmonikern tragen einiges dazu bei.
Die Wände der Schaulust sind mit Tüchern bedeckt, die Zuschauer sitzen dadurch wie in einem großen Zelt, und die Schattenspiele sind an allen vier Wänden zu sehen. Eine Geschichte über den eigenen Schatten eröffnet die aneinander gereihten Geschichten, die voller Poesie und lebendiger Musik sind. "Wir haben uns vor allem für sehr bildhafte Musik entschieden, lassen aber viel Raum für die eigenen Vorstellungen", erklärt die Regisseurin Henrike Vahrmeyer. Das Streicherquartett der Bremer Philharmoniker begleitet nicht nur die Aufführung, sondern war auch an der Entwicklung des Stückes beteiligt. Es ist die erste Kooperation der Musikerinnen und Musiker mit "Mensch, Puppe!" aus dem Ostertor.
Die Puppenpielerin Spörri aus der Neustadt ist gebürtige Schweizerin und hat viele Jahre lang Bewegungstheater und Maskenspiel auf großen Bühnen gemacht. "Ich wollte mit Lalula" wieder zurück auf die kleine Bühne und mit Musik, Schatten und Gedichten richtige Bilder schaffen", erzählt die Schauspielerin. Ihre Kollegin Jeannette Luft aus Schwachhausen hat das Publikum im Blick: "Egal ob Kind oder Erwachsene, heute bei der Premiere konnte ich erleben, wie alle in das Stück mit seinen Farben, Formen und Geräuschen eingetaucht sind." Das Ensemble ist erleichtert, dass alles reibungslos funktioniert hat, denn mit seinen vielen Lichtern und Farben ist das "Das große Lalula" nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch sehr anspruchsvoll. "Besonders schwierig war die Szene, als wir uns als zwei Säcke verkleidet haben und damit eine große Schattengestalt gespielt haben", sagt Claudia Spörri.
Vor allem die Gedichte von Joachim Ringelnatz brachten alle Kinder zum Lachen. "Das war so lustig mit den Quatschworten", sagt der neunjährige Jonas. Besonders beeindruckt war die zehnjährige Lara aus dem Steintor von den bunten Regentropfen: "Am Ende sind die alle zusammengelaufen, und die Geigen haben ganz laut gespielt." Luft und Spörri beendeten ihr Stück, wie sie es begonnen hatten – mit einem Schatten, der eigene Wege geht.
"Das Große Lalula" wird von Dienstag bis Freitag, 19. bis 22. Juni, um 9 und 11 Uhr in der Schaulust am Güterbahnhof gespielt. Am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24. Juni, beginnt die Vorstellung um 11 Uhr. Die Karten kosten sieben Euro, Gruppen zahlen fünf Euro pro Person. Kartenreservierung unter 794 782 92.