
Bremen. Die Innenbehörde will zum Herbst kommenden Jahres 125 neue Polizeikommissar-Anwärter für das Gebiet der Stadtgemeinde einstellen plus weitere 35 für die Ortspolizeibehörde Bremerhaven. Das geht aus der Ausbildungsplanung 2017 für den öffentlichen Dienst der Hansestadt hervor, mit dem sich der Bremer Senat an diesem Dienstag beschäftigen wird.
Beschließt die Landesregierung das Papier in der vorliegenden Fassung, dann würde das hohe zahlenmäßige Niveau des Einstellungsjahrgangs 2016 noch übertroffen. Im Herbst begannen 120 Polizeischüler für Bremen ihr Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung. Und das war bereits der größte Jahrgang in den vergangenen 20 Jahren. Durch die verstärkte Nachwuchs-Rekrutierung hofft die Innenbehörde, die Personalstärke der Bremer Polizei mittelfristig wieder auf das Niveau von 2600 Vollzugsbeamten anzuheben. Es war vor rund zehn Jahren festgeschrieben, zwischenzeitlich aber deutlich unterschritten worden.
Die Sparanstrengungen von Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) hatten nämlich auch vor der Polizei nicht Halt gemacht. So gingen etwa 2014 nach dreijähriger Ausbildung nur 99 neue Vollzugsbeamte in den Polizeidienst über. Die Marke von 2600 war mit so geringem Nachwuchs nicht zu halten. Das nach wie vor hohe Niveau an Straftaten und die Zusatzbelastungen durch eine Gruppe hochkrimineller Jugendlicher aus den Maghreb-Staaten hatten in der rot-grünen Koalition zu der Einsicht geführt, dass es mit der personellen Auszehrung der Polizei nicht weitergehen kann.
Auch für zahlreiche andere Tätigkeitsfelder des öffentlichen Dienstes weist der Entwurf für den Ausbildungsplan 2017 konkrete Zahlen aus. So sollen beispielsweise zum 1. September 50 Verwaltungsinspektoren-Anwärter, 45 angehende Verwaltungsfachangestellte, zehn Brandmeister-Anwärter für die Feuerwehr, 24 Obersekretär-Anwärter für den Justizvollzugsdienst sowie jeweils 25 Finanz- und Steuer-Anwärter eingestellt werden. Dass sich die Stadt als Arbeitgeber angesichts der demografischen Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt mit der Privatwirtschaft konkurrieren muss, wird in dem Papier für die Senatssitzung nicht verschwiegen. Vor diesem Hintergrund sollen beispielsweise die rechtlichen Möglichkeiten für Ausbildungen in Teilzeit ausgeschöpft werden. „Auch das ist ein Faktor, der die Attraktivität des öffentlichen Dienstes steigert“, heißt es in der Vorlage. Zu den insgesamt 357 Auszubildenden im Behördenbereich kommen weitere 70 Azubis in gewerblichen Berufen. Als Zielgruppe gelten hierbei junge Menschen, „deren Chancen auf einen Ausbildungsplatz aufgrund von schlechteren Voraussetzungen als geringer eingestuft werden“, wie es in der Senatsvorlage heißt.
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