
Harald Schröder dreht regelmäßig seine Runden durch die Stadt. Immer dabei: sein Rucksack mit seiner mobilen Café-Ausrüstung. Schröder ist Streetworker, sein Job klingt etwas sperrig: „Aufsuchende Seelsorge“. Seine Runde beginnt er an der Kirche Unser Lieben Frauen, von dort geht’s quer durch die Bremer Innenstadt, zu McDonald‘s an der Domsheide oder Aldi an der Violenstraße. Immer dorthin, wo er die Menschen trifft, die in Bremen auf der Straße leben.
Für sein Engagement ist Schröder am Sonntag in Hannover mit dem „Ilse & Karl Rieck Sozialpreis“ für innovatives diakonisches Handeln ausgezeichnet worden. Der von der Diakoniegemeinschaft Stephansstift ausgelobte Preis ist mit etwas Geld dotiert. Eine kleine Summe nur, aber sie wird komplett in Arbeit mit wohnungslosen Menschen in Bremens Innenstadt fließen.
„Viele haben feste Plätze, an denen sie sitzen.“ Die meisten, die er besucht, kennen ihn, und wenn er Thermoskanne und Kaffeebecher aus seinem Rucksack zieht, kommen sie schnell darüber ins Gespräch, wo der Schuh drückt. Oftmals fehlt es am Nötigsten. Wer auf der Straße lebt, ist von vielen Selbstverständlichkeiten des Alltags ausgeschlossen, weiß Schröder: „Im Sommer ist die Wasserversorgung ein großes Problem, weil es keine öffentlichen Trinkbrunnen gibt und sie in den Kaufhäusern vielfach Hausverbot haben“. Sein Büro hat der aufsuchende Seelsorger im Bremer Treff, wo er auch Beratungstermine anbietet, denn „nicht alles lässt sich auf der Straße klären, manchmal braucht man Ruhe und einen geschützten Raum“. Der Streetworker ist auch eine Art Nachrichtenzentrale. „Wie geht es eigentlich Helmut, der war doch im Krankenhaus?“, fragt ihn ein Verkäufer des Straßenmagazins. Und schon entspinnt sich ein Gespräch über Gesundheit und die Belastungen, die „Platte machen“ mit sich bringt.
Das Angebot der „Aufsuchenden Seelsorge“ ist bewusst niedrigschwellig konzipiert. Harald Schröder kennt die Situation der Menschen, die in der Innenstadt unterwegs sind. „Wir begegnen völlig entmutigten Leuten, die von Pontius zu Pilatus geschickt werden, um eine akzeptable Unterkunft zu finden. Ich biete ihnen Begegnung und Ermutigung an. Ein nettes Wort oder ein Gespräch hilft Menschen, an denen Passanten meist nur achtlos vorbeieilen.“
Inzwischen bietet Schröder auch die alternativen Stadtrundgänge „Auf der Straße – Bremen aus einer anderen Perspektive sehen“ an. Vom Evangelischen Informationszentrum Kapitel 8 an der Domsheide geht es dann gemeinsam auf eine andere Seite Bremens, eine Spurensuche in der Lebenswelt der Superreichen und der armen, wohnungslosen Menschen.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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Für den Bereich Überschusseinkünfte (Arbeitnehmerfälle) beim Finanzamt Bremen (St.Nr. ...