
Bremen. Seit gut einer Woche gehört für über 2300 Grundschüler aus Bremen und dem niedersächsischen Umland die Tageszeitung mit auf den Frühstückstisch. Warum? Na: 'Eine Zeitung, die kann zeigen, was geschah und was passiert. Wenn Du aufschlägst eine Zeitung, öffnet sich die Welt vor Dir.' Diese Antwort sangen gestern die Viertklässler der Grundschule an der Carl-Schurz-Straße zum feierlich-fröhlichen Auftakt des Projekts 'Zeitung in der Grundschule' - kurz ZIGSCH.
Mit 'Guten Morgen, Good Morning, Buenos Dias, Bon Giorno' begrüßte der Chor die Gäste in der Turnhalle, und wer bis dahin noch nicht so recht wach war, wurde beim Auftritt der Trommelgruppe aus dem Schlummer gerissen. Auf der Bühne hielten die Kinder mit konzentrierten Blicken den Rhythmus, im Publikum wippten viele kleine und große Füße im Takt mit.
Einige der Fußpaare gehörten ganz besonderen Gästen, denn für den Auftakt hatten die Schulklassen, die am ZIGSCH-Projekt teilnehmen, und ihre Lehrerinnen und Lehrer auch junge Journalistenkollegen eingeladen. Mit lautem Johlen und Winken machten sich die Kinder von den Grundschulen an der Augsburger Straße, der Oderstraße, der Paul-Singer-Straße und dem Baumschulenweg bemerkbar, als sie von Schulleiterin Claudia Neumann begrüßt wurden. Neben diesen fünf nehmen an diesem ZIGSCH-Durchgang 54 weitere Schulen aus Bremen und den niedersächsischen Umlandgemeinden teil - viele davon nicht zum ersten Mal. 'Mit Begeisterung sind wir zum vierten Mal dabei', betonte auch Claudia Neumann - und damit von Anfang an. Denn vor vier Jahren hat der WESER KURIER das schon bewährte Projekt 'Zeitung in der Schule' auch für Grundschüler zugänglich gemacht.
'Lesen, Schauen, Staunen'
Dass Zeitungslektüre schon für so junge Kinder Inspiration ist, bewiesen die Schüler mit ihrem Programm. Wie eine Schlagzeile ein Dorf verwirren kann, zeigten sie in einer Theaterszene, in der per Extra-Blatt eine Sensation vermeldet wird. Der König will ein Mädchen aus dem Dorf heiraten - da sinken die Mädels mit Seufzern schon mal nieder. Gut, dass die Zeitung dann gleich zum Luft zufächern genutzt werden kann. Dann werden die Töchter beworben, denn die künftige Königin soll nicht nur sportlich und klug sein, sondern auch eine besondere Begabung haben. Und ob schön sein allein da ausreicht? Die Story wittern die Journalisten, als ein Vater verkündet, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen könne - eine Sensation! Und schon sieht der Chef die Schlagzeile vor sich: 'Müllers Tochter heiratet König'. Denn wie es weitergeht, das versteht sich von selbst, steht morgen im WESER-KURIER.
Den beziehen die Grundschüler seit gut einer Woche und blättern nun allmorgendlich mit großer Freude vom Sport zur Kultur, von der Wirtschaft zum Lokalen. Keine Spur davon, dass Zeitung lesen zu schwer wäre. Dass Zeitung immer als ein Angebot an Informationen zu verstehen ist, aus dem sich Leserinnen und Leser jeden Alters die für sie wichtigen und interessanten Artikel und Meldungen rausfischen können, das haben die jungen Leser und Nachwuchsjournalisten längst herausbekommen - 'mit viel? Texten und viel? Bildern, was so jeden interessiert. Du kannst lesen, schauen, staunen und noch vieles, vieles mehr', heißt es weiter im Lied, das die 4b auf die Melodie von 'Eine Insel mit zwei Bergen' getextet hat.
'Zeitung ist wie ein großer Plätzchenteller, von dem jeder seine Lieblingskekse nehmen darf', fand Claudia Neumann ein treffendes Bild - und reichte dazu passend große Teller mit Buchstabenkeksen herum. Während des Projekts, das drei Monate läuft, werden die über 100 Klassen auch die Seiten wechseln und in die Rolle der Journalisten schlüpfen. Jede Klasse wird ein Thema recherchieren und darüber aus ihrem Blickwinkel schreiben - sei es das Etelser Schloss, nervige Autofahrer, den Freimarkt oder eine Ameisenfarm. Ab November veröffentlicht der WESER-KURIER in wöchentlichen Extra-Journalen die Beiträge der jungen ZIGSCH-Reporter.
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Einmalig würde es ja überhaupt keinen Sinn machen, wenn man täglich den ÖPNV nutzt.