
Die Waffen sind geladen, das Gift gemischt, das Würgeband bereitgelegt – die sieben können an den Start gehen und je ihre Geschichte aus dem Sammelband "Muscheln, Möwen, Morde" vortragen (erschienen bei KBV, 317 Seiten, 9,90 Euro), Geschichten, in denen sich diesmal die Ostsee von ihrer düstersten Seite zeigt. Aber die Sache hat einen Haken: Den sieben bleiben jeweils geschlagene sieben Minuten, um den Zuhörern Geschmack auf mehr zu machen.
Sieben Minuten, nach deren Ablauf Gitarrist Peter Apel mit seinem musikalischen Fallbeil dazwischengeht. Passend zum Metier mit punk-rock-jazzigen Klanggebilden, die an Mrs. Peel oder Miss Marple erinnern, wie auch mit Improvisationen, die alles verheißen mögen, nur nichts Gutes. Einmal sogar so heftig, griffig und den Gitarrenhals würgend, dass man um die Gesundheit, wenn nicht gar um das Leben des Instruments fürchten muss. Wie auch immer, mit dem Griff in die Saiten ist Schluss.
Das wiederum bewirkt, dass die sieben Autorinnen eigentlich nur an die Geschichte heranführen können. Dass da jeweils irgendetwas nicht so ist, wie es eigentlich sein soll, ist stets klar. Aber so richtig Mord und Totschlag – gibt’s nicht. Oder nur so am Rande, als Erinnerung. Oder gibt es da doch schon eine Leiche? Und wenn just (bei Heidi Ramlow) eine angespült worden ist, sollte man sich da dann unbedingt einem knurrigen Alten anvertrauen, der eben noch "etwas" in einem blauen Sack "entsorgt" hat? Was, wenn der tote Vater mehr auf seine Tochter (Alexa Stein) vom Himmel her aufpasst, als es dem Strafgesetzbuch recht sein kann? Was hat Frau Doktor Wiesenthal mit Regine Kölpin angestellt, dass der die Finger bei einer Ayurveda-Massage steifer werden, als es Frau Doktor lieb sein könnte?
Eva Almstädt indes kann es nicht lassen, einen Zusammenhang zu vermuten zwischen einer spurlos verschwundenen millionenschweren Schwägerin und einer zu sauber geputzten Badewanne samt zurückgelassener Abflussreiniger-Flasche. Wenn Annette Petersen nachts um 3.13 Uhr aufwacht und ihren rechten Arm sucht, reicht das schon um aufzuhorchen. Bei Martina Arnold beginnt die Geschichte im Nebel, bei dem selbst die Vögel zu Fuß gehen. Und Anja Marschall schließlich schickt ihren Kommissar Baduch nach Fehmarn, um dort zwei alten Damen eine Leiche zur Beseitigung anzudienen, die inzwischen fünfte aus einer Reihe von Verbrechern, die die Justiz hat laufen lassen müssen, die aber der Kommissar nicht laufen lassen wollte ... Alles im wahrsten Sinne des Wortes: endlose Mordgeschichten. Mehr vom Bremer Krimifestival im Internet unter www.primetime-crimetime.de
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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