
Mon coeur amoureux“, ertönt aus dem Musiksaal des Institut français. Es ist das Lieblingslied von Klaus Schmidt, einem der sieben Teilnehmer des Chanson Ateliers „On connaît la chanson – chantons ensemble!“, das am Sonnabendnachmittag stattgefunden hat. „Es erinnert mich an meine Kindheit“, erzählt der 59-Jährige, der im Elsass aufwuchs und viel französische Musik im Radio hörte. Neben dem Lied „L’amour est bleu“, das Vicky Leandros als Beitrag Luxemburgs zum Eurovision Song Contest 1967 in Wien sang, singen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung von Sänger und Chorleiter Thomas Streit zweieinhalb Stunden bekannte französische Chansons, etwa von Barbara, Charles Aznavour und Gilbert Bécaud.
„Die Idee vom Chanson Atelier ist das gemeinsame Singen“, sagt Streit. „Es ist aus einer Veranstaltung mit Chansons heraus entstanden, zu der viele Teilnehmer kamen. Nun planen wir es etwa einmal im Monat.“ Im Januar und Mai 2016 fand bereits das Atelier „On connaît la chanson – et si non, apprenez à la connaître“ statt. Seit Juli 2012 leitet der 52-Jährige den deutsch-französischen Chor in Bremen. Er setzt sich für weniger bekannte Komponisten und Werke ein. Mit Chansons verbindet er Frankreichurlaube. „Der Chor hat ein relativ anspruchsvolles Niveau“, sagt er. „Außerdem heißt es: regelmäßig proben. Es gab den Wunsch, die schönen Chansons zu singen, ohne sich längerfristig verpflichten zu müssen. Bei diesem Angebot ist es nicht tragisch, wenn man fehlt.“
Viele der Teilnehmer kommen regelmäßig zum gemeinsamen Singen. Es sind keine Noten- oder guten Französischkenntnisse erforderlich. Für Streit ist es am wichtigsten, dass die Teilnehmer Freude am Singen mitbringen.
Die Gruppe beginnt mit einer stimmlichen Aufwärmphase. Dazu stellen sie sich hin und machen Lockerungsübungen, atmen ein und aus und fallen dabei nach unten in sich zusammen. „Jetzt richten wir uns wieder bewusst auf“, sagt Streit. „Schön langsam. Vorsicht vor einem Bandscheibenvorfall.“ Weiter geht es mit Stimmlockerungsübungen und dem Singen von Tonfolgen. „Das ist wunderbar, fantastisch“, lobt er. Und kurz darauf korrigiert er lachend: „Jetzt ist es nicht mehr so fantastisch.“
Danach stellt Streit den Teilnehmern das Chanson „On écrit sur les murs“ vor und lässt jeden eine Liedstelle vorlesen. Danach singen alle gemeinsam. Streit begleitet den Gesang auf dem Klavier und singt die einzelnen Passagen des Liedes vor.
Ingrid Lorenzen liebt die französische Musik und singt gerne. „Als ich das Angebot mitbekommen habe, dachte ich, da musst du hin“, erzählt sie. „Ich bin viel in Frankreich und höre gerne Lieder von Barbara.“ Ihr Lieblingschanson der Sängerin heißt „Göttingen“, in dem sie ihre Eindrücke von einem Konzert in dieser Stadt verarbeitet und das einen wichtigen Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung in den 1960er Jahren leistete. Im Gegensatz zu ihr kann Meinrad Lenski kaum Französisch, hört aber seit seiner Jugend gerne französische Chansons. „Sie haben schöne Texte, tolle Melodien und tolle Sänger“, sagt der 70-Jährige. „Ich mag hier die Atmosphäre und die Liederauswahl.“ Während eines Urlaubs in Kanada entdeckte Schmidt seine Liebe zur französischen Sprache wieder und möchte auch im deutsch-französischen Chor mitsingen. Außerdem mag er es, mit Menschen zusammen Musik zu machen und schätzt die deutsch-französische Freundschaft.
Das nächste Chanson-Atelier findet am 11. Februar von 15.30 bis 18 Uhr im Institut franςais, Contrescarpe 19, statt. Es kostet einmalig 22 Euro. Die Anmeldung erfolgt unter kultur.bremen@institutfrancais.de.
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