
Das Leben der Mauersegler findet fast ausschließlich im Flug statt. Im Sturzflug erreicht er bis zu 200 Stundenkilometer. Er kann im Fliegen schlafen, paart sich in der Luft und sammelt dort auch das Material für sein Nest - Federn oder Halme. Ihren Durst löschen Mauersegler, indem sie im Gleitflug direkt von der Gewässeroberfläche Wasser in den Schnabel aufnehmen.
Auch seine Nahrung, die aus Insekten und Spinnen besteht, wird fliegend erbeutet, wobei die Jagd bis in Höhen von 3000 Metern ausgedehnt werden und durchaus bis zu 10 000 Beutetiere pro Tag betragen kann. Ist das Wetter über mehrere Tage schlecht und fliegen zu wenige Insekten, können Mauersegler Ausweichflüge von mehreren hundert Kilometern machen. Regnet es also in Bremen, können hier brütende Mauersegler ohne Probleme gerade in Hamburg, Münster oder am Zwischenahner Meer Nahrung suchen. Die im Nest wartenden Jungvögel fallen derweil in einen Energie sparenden Hungerschlaf.
Mauersegler sind Langstreckenzieher, die in Afrika vor allem südlich des Äquators überwintern und pro Zugstrecke bis zu 10 000 Kilometer bewältigen. So legt ein 21-jähriger Mauersegler durch Zug und Nahrungsflüge in seinem Leben unglaubliche 3,8 Millionen Kilometer zurück. Das entspricht einer fast 100-fachen Erdumrundung am Äquator.
Enorme Flugleistungen
Mitte August ist es soweit und die kleinen Weltenbummler ziehen in die Winterquartiere. Anfang Mai kehren sie zurück. Mauersegler sind brutortstreu und kehren jedes Jahr trotz der enormen zwischenzeitlichen Flugleistung punktgenau zum alten Brutplatz zurück. Dieser liegt fast immer im Bereich unterhalb von Regenrinnen und ist so platziert, dass die Vögel ihn direkt anfliegen können. Sein deutscher Artname bezieht sich auf das Verhalten, entlang oder in der Nähe von Mauern zu segeln. Das Nest selbst ist, im Gegensatz zu Schwalbennestern, nicht zu sehen. Und da Mauersegler sehr saubere Vögel sind, gibt es nahezu nie Spuren an der Fassade, weswegen Brutplätze schwer zu entdecken sind.
In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch das Brutplatzangebot für den Mauersegler eingeschränkt. Grund sind Sanierungen oder Renovierungen von Hausfassaden und Dächern, durch die entsprechende Nischen beseitigt werden. Was fürs Energiesparen und den Klimaschutz gut ist - die verbesserte Wärmedämmung von Gebäuden - gereicht dem Mauersegler oft zum Nachteil. Seine Bestände haben in Bremen und Niedersachsen bereits merklich abgenommen. Viele Leute wissen zudem nicht, dass der Mauersegler gesetzlich geschützt ist und ein Brutplatz - auch außerhalb der Brutzeit - nicht einfach vernichtet werden darf. Modernisierung und Artenschutz schließen sich aber nicht aus und nahezu jeder kann ohne bauliche Nachteile den Tieren helfen.
Wer eine individuelle Bauberatungen wünscht oder Brutplätze kennt, die durch Sanierungs- und Renovierungsarbeiten in Gefahr sind, kann sich unter Telefon 0421/790020 an den BUND Bremen wenden, der auch eine Broschüre zum Mauersegler erstellt hat. Weitere Infos auch im Internet unter www.bund-bremen.net
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