
Ein Salto mortale und in hohem Maße widersprüchlich – so kommentiert die Bremer Bahnlärm-Initiative das neue Gutachten zur Entwicklung des Bahnverkehrs im Großraum Bremen. „Auf der einen Seite zeigt die Studie eine erstaunliche Sensibilität für Bahnlärm“, sagt Initiativensprecher Walter Ruffler, „gleichzeitig schafft der Senat aber Tatsachen, um noch mehr Güterverkehr durch die Stadt zu pressen.“
Als Beispiele nennt Ruffler die Bahnstrecken zwischen Delmenhorst und Bremen, zwischen Bremen und Verden und zwischen Bremen-Hauptbahnhof, Burg und Oslebshausen. „Für alle drei Verbindungen wurde im Bundesverkehrswegeplan ein drittes Gleis beantragt.“ Ergebnis wäre, dass die Anwohner bei deutlich steigender Zugfrequenz noch mehr Lärm ertragen müssten.
In dem neuen Gutachten, über das unsere Zeitung gestern berichtet hat, wird für die nächsten 20 Jahre ein Anstieg des Zugverkehrs im sogenannten Bremer Knoten um insgesamt rund 40 Prozent vorhergesagt. Das sind am Ende 380000 Züge im Jahr statt heute 270000. Insbesondere der lärmintensive Güterverkehr wird drastisch zunehmen; die Prognose geht von 68 Prozent aus und nennt als Grund den boomenden Hafenumschlag. „Die Kombination aus wachsendem Güterverkehr und Ausbau des Personennahverkehrs wird die Infrastruktur im Knoten Bremen und in wesentlichen Hinterlandkorridoren überfordern“, heißt es in dem Gutachten.
Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) hat als Konsequenz aus den Einschätzungen der Experten den Bau einer Güterumgehungsbahn gefordert. „Wenn das ernst gemeint ist, warum wird dann für die innerstädtischen Strecken jeweils ein drittes Gleis beantragt?“, fragt Ruffler.
An diesem Mittwoch wird das Gutachten, das gemeinsam von der Stadt und der Deutschen Bahn erarbeitet wurde und der erste Teil einer groß angelegten Untersuchung ist, im Hafenausschuss der Bürgerschaft vorgestellt. Eine große Öffentlichkeit bekommt es am 4. November, ab 17 Uhr, wenn die Studie im Konsul-Hackfeld-Haus präsentiert wird.
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