
Vor dem Jubiläum will Gottfried von Vegesack, 67-jähriger Ruheständler aus Hirschberg bei Heidelberg, herausfinden, ob Vegesacks und Vegesack etwas gemeinsam haben. Der frühere Unternehmens-Manager beabsichtigt, im Frühjahr mit schwedischen Verwandten in die Hansestadt zu reisen, "um auf den Spuren der Ahnen zu forschen". Bisher ist diese Frage immer offen geblieben. Doch: "Wir sind an der Aufklärung weiter interessiert."
Die von Vegesacks sind eine rührige Familie, was ihre Familiengeschichte angeht. "Es gibt 18 Familien, die von Vegesack heißen und alle sind miteinander verwandt", berichtet Susanne von Vegesack. Die 50-jährige Werbetexterin aus Bonn hat im Internet unter www.von-vegesack.de eine Website zum Mitmachen installiert. Hier finden sich die neuesten Nachrichten derer von Vegesack. Wer hat geheiratet, ein Kind bekommen oder wer ist gestorben. "Die Seite soll uns dabei unterstützen, den Familienverband aufrecht zu erhalten", sagt die Mutter eines zwölfjährigen Sohnes, die in die Familie eingeheiratet hat. Zur eigenen Internetseite kommen regelmäßige Familientreffen, die oft mehrere Tage andauern. "Zu den Treffen reisen meistens 50 bis 60 Familienmitglieder an, unter anderem aus den USA und Kanada." Meistens zieht es die von Vegesacks zu ihren Wurzeln: Zahlreiche Reisen gingen in den vergangenen Jahren nach Riga.
Die ersten Vegesacks waren Ritter
Im Baltikum leben viele Familienmitglieder. Aus Riga stammte beispielsweise auch der 1974 verstorbene Schriftsteller und Journalist Siegfried von Vegesack, der nach Schweden emigrierte, nachdem er 1933 in Schutzhaft genommen worden war, weil er eine Hakenkreuzfahne von einer Burgruine entfernt hatte. In Stockholm entstand dann die schwedische Linie der Familie. "Seinem Bruder Dr. Manfred von Vegesack haben wir heute unsere Familiengeschichte zu verdanken, die er in 40-jähriger Arbeit zusammengetragen hat", berichtet Gottfried von Vegesack.
Die erste urkundliche Erwähnung des Namens stammt übrigens aus Osnabrück. "Der Name unseres Geschlechts wird urkundlich zuerst am 1. August 1263 erwähnt", zitiert Gottfried von Vegesack aus seinen Unterlagen. In immerhin vier Urkunden seien die Namen der Brüder Hermann und Friedrich Vegesack aufgetaucht. "Sie waren Ritter und gehörten zu den Burgmannen von Vechta", berichtet Nachfahre von Vegesack. Der Name in den Urkunden sei ein Zuname, der nicht auf einen Ortsnamen hinweise: "Der Wohnort der Ritter war die Burg Vechta." Ritter Hermann Vegesack war demnach 60 Kilometer von Vechta besitzlich. Er soll einen Burgmannssitz gehabt haben.
Im 15. Jahrhundert wanderte ein Teil der Familie ins Baltikum aus. "Alle Mitglieder des Geschlechts sind Großkaufleute, die auf dem Seeweg über Lübeck Tuch aus den Niederlanden nach Russland bringen und dort die Ware gegen Flachs oder Wachs tauschen", hat Gottfried von Vegesack recherchiert. In den 500 Jahren bis zur russischen Revolution 1918 seien die von Vegesacks Kaufleute, Ratsherren, Bürgermeister, Abgeordnete, Minister und Offiziere gewesen. Mit dem Geld aus dem Handel erwarben sie Land: "In Riga gibt es heute noch eine Halbinsel mit dem Namen Vegesacksholm."
Im 17. Jahrhundert sei die Familie für besondere Verdienste geadelt worden, sagt von Vegesack. Nur den Vegesacks in Westfalen fehle der Zusatz "von". "Wir wissen deshalb nicht genau, ob die zu uns gehören", meint Gottfried von Vegesack. "Ansonsten ist unsere Familienforschung weitgehend abgeschlossen." Eben bis auf die Sache mit dem Bremer Einfluss.
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