
Von einer einvernehmlichen Lösung ist man in Findorff aber nach wie vor weit entfernt.
Von den ursprünglichen Entwürfen, die gut ein Drittel der Spielplatzfläche geschluckt hätten, sind die Planer nach massiven Protesten im Stadtteil längst abgerückt. Stand nach dem ersten runden Tisch „Corveystraße“ im August: Die Behörde wird sich auf eine kleinere Einrichtung einlassen. Die Sportbehörde würde als Ausgleich ein Stück der angrenzenden Bezirkssportanlage überlassen, das in etwa der zu bebauenden Fläche entspräche, sodass sich die Spielplatzfläche unterm Strich nicht verkleinert. Den Vertretern der ansässigen Initiativen und Elternvereine geht jedoch auch diese Variante noch zu weit. Und nicht wenige lehnen jede Spielplatzbebauung nach wie vor kategorisch ab. Daran hat sich dem zweiten runden Tisch nichts geändert.
Behördenplaner Wolfgang Bulling beschrieb den aktuellen Vorschlag der Behörde: Dort wäre man zum Bau eines kleinen Hauses für maximal 50 Kinder bereit, das auf die Bedürfnisse der ansässigen Vereine zugeschnitten ist. Die Gruppenräume wären nach den üblichen Richtlinien gebaut, die Gruppengrößen müssten von den Elternvereinen jedoch nicht „ausgereizt“ werden, so Bulling. Auf zusätzliche Bewegungs- oder Funktionsräume würden die Planer verzichten. Als Standort präferiert die Behörde wegen der günstigeren Zuwegung weiterhin die ursprünglich vorgesehene Fläche gegenüber der Kita Augsburger Straße. „Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist“, lobte Grünen-Beiratsmitglied Anja Wohlers die Zugeständnisse.
Recht machen konnte es der Behördenvertreter dennoch nicht allen. Kritik gab es dafür, dass er keine ausgearbeiteten Entwurfspläne vorzeigen konnte. Beim vorherigen Treffen war dagegen moniert worden, dass die Behörden ohne die Bürger vor Ort planten. Noch lange nicht seien sämtliche Alternativen im Stadtteil-Bestand ausreichend geprüft, sagte Antje Luchs, Vertreterin der Initiative, die gegen die Spielplatzbebauung mehr als 1600 Unterschriften gesammelt hatte. Sie plädierte für „kleinteilige“ Lösungen, wie sie auch der Verein „Familien in Findorff“ erfolgreich etwa in ehemaligen Geschäftsräumen im Stadtteil praktiziere. Eine eingehendere Prüfung wurde vor allem für den Bereich Plantage gewünscht. Etwas weitere Wege, etwa in die Überseestadt und ins Gewerbegebiet Bayernstraße, seien für Findorffer Eltern zumutbar, wenn der Spielplatz damit erhalten werden könnte, meinte eine Elternvertreterin.
Nachdem die ersten eineinhalb Stunden im Alten Pumpwerk damit verbracht waren, bekannte Positionen erneut vorzubringen, brachte es Jugendbeirats-Mitglied Pia Straßburger auf den Punkt: „Wir drehen uns hier wieder in der Endlosschleife!“, kritisierte sie. Ergebnis des Abends: Die Diskussion wird weitergehen. Um diverse Fragen zu klären, werden zunächst in kleineren Gruppen Gespräche mit Vertretern der Sozial- und der Baubehörde sowie Immobilien Bremen aufgenommen. Der dritte runde Tisch ist für Anfang nächsten Jahres anberaumt. Der Findorffer Beirat wird das Thema anschließend auf seine Tagesordnung nehmen. Man hofft, dass im Rahmen einer Sitzung im Frühjahr eine Entscheidung getroffen werden kann, mit der die Findorffer gut leben können.
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