Der Deutsche Ärztetag hat sich klar gegen Weiterbildungen für Homöopathie ausgesprochen. Dafür stimmte die Mehrheit der Teilnehmer auf dem Deutschen Ärztetag in Bremen. Das bestätigt ein Sprecher der Bundesärztekammer. Mit dem Beschluss sind Weiterbildungen für Homöopathie nun aus der bundesweiten Muster-Weiterbildungsordnung gestrichen.
Es fehle an "wissenschaftlichen Studien, die einen evidenzbasierten Einsatz der Homöopathie belegen", heißt es in der Begründung des Antrags, den Bremer Delegierte eingereicht hatten. Bereits 2020 hatte die Bremer Ärztekammer die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus ihrer Weiterbildungsverordnung gestrichen. Damit war sie die erste in Deutschland. Die Bremer Delegierten begründeten ihren Antrag damit, dass 13 von 17 Landesärztekammern die Zusatzbezeichnung bereits aus ihren Landesweiterbildungsordnungen gestrichen haben.
Der Chef der Ärztekammer Bremen, Johannes Grundmann, wies am Donnerstag darauf hin, dass es nicht darum gehe, Menschen zu verbieten, homöopathische Mittel einzusetzen. „Es ist aber Aufgabe der Ärztekammern, definierte und überprüfbare Lernziele festzulegen und abzuprüfen“, sagte er.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte den Schritt. "Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft. Für Homöopathie gibt es dort keinen Platz. In einer solchen Frage muss man Farbe bekennen", schrieb er beim Kurznachrichtendienst Twitter.