Hamburg/Osnabrück. Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), hat sich skeptisch zu einem möglichen Verbot von Rockerbanden in Deutschland geäußert.
In einem Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag) sagte Bosbach: «Ich habe Verständnis für die Verbotsforderungen. Sinnvoll wäre ein Verbot aber nur, wenn sich alle Bundesländer darauf einigen könnten, damit es keine Ausweichmöglichkeiten für Banden im Bundesgebiet gibt.» Bosbach betonte, ein Verbot der Hells Angels oder anderer Rockerbanden sei kein Patentrezept. Damit würde sich nichts an der Brutalität und Gewaltbereitschaft dieser Gruppen ändern.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft forderte in dem Blatt eine bessere Vernetzung der Informationen über Rockerbanden. «Wir brauchen dringend eine bundesweite Rocker-Datei, in die alle 16 Bundesländer ihre Erkenntnisse einspeisen», sagte DPolG-Chef Rainer Wendt. Derzeit würden Informationen zwischen den Landeskriminalämtern zu langsam und nur lückenhaft ausgetauscht. Wendt schlug vor, beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen ein Zentralregister einzurichten. (dpa)