
München. Er ist ein Phantom und inzwischen einer der begehrtesten Künstler der Welt: Der britische Sprayer Banksy hat ein Stück Kunstgeschichte geschrieben. Seine Motive vom Mädchen mit dem Herzballon („Girl With Balloon“), der Affenkönigin („Monkey Queen“) oder dem unverschämten Polizisten, der den Mittelfinger zeigt („Rude Copper“), sind weltberühmt. Immer, wenn an irgendeiner Hauswand irgendwo auf der Welt ein neuer Banksy auftaucht, scharen sich Fotografen um das Kunstwerk.
Ausgerechnet in der Nähe der Münchner Luxus-Shoppingmeile Maximilianstraße, einer Gegend, die nicht unbedingt für Graffiti-Kunst bekannt ist, zeigt die Galerie Kronsbein nun die nach Galerieangaben erste umfangreiche Banksy-Ausstellung in Deutschland. Rund 45 Werke des Streetart-Künstlers sind dort von Freitag an zu sehen, drei davon gelten nach Angaben von Galeristin Sarah Kronsbein als Unikate.
Zu sehen sind Schlüsselmotive des geheimnisvollen und politischen Sprayers wie eben jenes Mädchen mit Ballon und die „Paparazzi Rat“. Alle Bilder stammen aus der Privatsammlung von Kronsbeins Vaters und sind – derzeit zumindest – unverkäuflich. „Banksy ist für uns der genialste Urban-Art-Künstler,“ sagt sie. „Keiner kennt ihn, keiner weiß, wann wieder ein Werk von ihm entsteht.“ Plumpe Demontagen seien seine Werke nicht, schreibt die Galerie. „Was er anzumerken hat, ist herrlich ironisch und oft genug scharfsinnig auf den Punkt gebracht.“
Die Echtheit der Werke bestätigt Banksys Zertifizierungsbüro. Und wer es tatsächlich schafft, in den Besitz eines echten Banksy zu kommen, der bekommt, wie Kronsbein berichtet, zusätzlich zum Zertifikat die Hälfte eines Zehn-Pfund-Scheines, auf dem nicht etwa die Queen, sondern die 1997 gestorbene Lady Diana abgebildet ist. Die andere Hälfte bleibt im Zertifizierungsbüro. Über Banksy selbst ist nicht viel bekannt – nur dass er etwa um die 40 Jahre alt sein muss und aus Bristol stammen soll.
Wissenschaftler der Queen Mary Universität haben sich mit kriminalistischen Methoden des sogenannten „geographic profiling“, das sich auf Geodaten stützt und von 140 Kunstwerken in London und Bristol ausging, auf die Suche nach dem Streetart-Phantom begeben. Promis wie Leonardo DiCaprio, Angelina Jolie oder Brad Pitt sammeln seit Jahren seine Kunst.
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