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Aus dem Wirken Melanchthons ergebe sich der Auftrag, für alle Kinder dieselben Bildungschancen zu erreichen. Noch immer wirke sich die Herkunft zu stark auf den Schulabschluss und den Start in das Berufsleben aus, sagte die Kanzlerin.
Der Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560) war ein enger Freund und Mitstreiter von Martin Luther (1483-1546). An dessen Seite wurde der Universitätsprofessor im 16. Jahrhundert zu einer treibenden Kraft der Reformation in Europa.
«Die Reformation hat von hier aus die Welt für immer verändert», sagte die Bundeskanzlerin vor rund 400 Gästen, darunter Vertreter der Kirchen aus dem In- und Ausland. Sie würdigte Melanchthon als «großen Deutschen» und hervorragenden Pädagogen, dessen Anspruch Bildung für Alle gewesen sei.
Vor dem Hintergrund der derzeit diskutierten Verfehlungen von Pädagogen an Schulen, Internaten und Kinderheimen forderte Merkel eine schonungslose Aufklärung. «Da sind Konsequenzen zu ziehen», sagte sie. Vorsorge gegen Missbrauch sei oberstes Gebot. Fest stehe aber auch, dass die große Mehrheit von Pädagogen verantwortungsbewusst arbeitet.
Die Reformation sei ein Ereignis von zivilisationsgeschichtlicher Bedeutung gewesen, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU). Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, würdigte Melanchthon als einen «Brückenbauer und Vermittler», der in erstaunlichem Maß frei von dem damals wie heute verbreiteten Drang gewesen sei, den anderen zu übertrumpfen. «Melanchthon und Luther bildeten gewissermaßen die Doppelspitze der kirchlichen Bewegung, die von Wittenberg ausging», sagte der katholische Bischof Gerhard Ludwig Müller aus Regensburg.
Der Überlieferung nach hat Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche geschlagen. Dies gilt als Beginn der weltweiten Reformation der Kirche. «Insgesamt aber ging es im Bewusstsein der Handelnden vor allem um eine Erneuerung und nicht um eine Spaltung der Kirche», sagte Müller, der Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. (dpa)
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