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Im Gegensatz zu dem von Gerhard Richter entworfenen Fenster im Kölner Dom sind die Arbeiten von Lüpertz gegenständlich und zeigen bekannte christliche Motive. Lüpertz gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Zur markanten Erscheinung des extravaganten «Malerfürsten» gehören Spitzbart, Fliege und ein Gehstock mit Silberknauf.
«Gerhard Richter hat ein wunderbares Fenster gemacht mit Licht und Farbe», sagte Lüpertz der Nachrichtenagentur dpa. «Ich habe eine andere Intention. Ich will mich mit dem Metier Glasfenster auseinandersetzen. In dieser Tradition wollte ich meinen eigenen Beitrag leisten.» Die Schwierigkeit dabei sei, sich vom farbigen Glas nicht verführen zu lassen, denn dann könne es schnell kitschig werden.
Lüpertz konvertierte als junger Mann in einem Kloster zum Katholizismus. «Die Kirche hat mich ein Leben lang begleitet», sagte er. Der Missbrauchsskandal ändere das nicht. «Das sind menschliche Verfehlungen. Was kann die Kirche dafür, wenn ihre Protagonisten den Glauben verlieren?»
Noch in diesem Monat sollen zwei weitere Fenster von Lüpertz eingebaut werden, so dass es dann insgesamt zwölf sind. Schon jetzt ist der Gesamteindruck überwältigend. Die alten Fenster wurden im Krieg zerstört. Die romanische Kirche Sankt Andreas mit der Grabstätte des mittelalterlichen Universalgelehrten Albertus Magnus verfügt aber noch über eine ganze Reihe weiterer Fenster, die Lüpertz ebenfalls gestalten will: «Das ist mein Ehrgeiz. Stellen sie sich mal vor - das wär ja praktisch meine eigene Kathedrale! Und dann noch die Wände bemalen, als Fresko...»
Dafür muss aber erst noch das nötige Geld gesammelt werden. Die bisherigen zwölf Fenster haben gut eine Million Euro gekostet, wobei Lüpertz auf eine Bezahlung weitgehend verzichtete. Die Finanzierung übernahm der Förderverein Romanische Kirchen Köln. Sein Vorsitzender Helmut Haumann sagte, das Projekt habe für einen Künstler natürlich einen besonderen Reiz: «Wer weiß, ob er in 40 Jahren nicht schon im Depot ist. Aber hier wird er noch in Hunderten von Jahren sein!» (dpa)
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