Das vom britischen Stararchitekten David Chipperfield entworfene lichtdurchflutete Gebäude beherbergt die bedeutende Folkwang-Sammlung der klassischen Moderne und Gegenwartskunst. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sprach von einem «Jahrhundertereignis für Essen» und ganz Nordrhein- Westfalen. An diesem Wochenende können Interessierte bei freiem Eintritt den Neubau besichtigen. Er wurde komplett von der Essener Krupp-Stiftung unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Berthold Beitz finanziert.
Zunächst sind Grafiken, Fotografien und Plakate sowie zeitgenössische Kunst zu sehen. Ende März ist als erstes Großprojekt eine Sonderausstellung mit Werken der sogenannten entarteten Kunst geplant, die die Nationalsozialisten beschlagnahmt hatten. Dazu werden mehrere hunderttausend Besucher erwartet.
Das Haus war in nur knapp zwei Jahren gebaut worden. Chipperfield hatte dazu einen aus den 80er Jahren stammenden Museumsteil abreißen lassen. Eine bessere Anbindung an die Stadt, klare Wege innerhalb des Hauses und viel Tageslicht seien seine Hauptprinzipien für den Neubau gewesen, sagte er am Donnerstag. Die Ausstellungsfläche wächst auf etwa 7000 Quadratmeter.
Kulturstaatsminister Neumann dankte der Krupp-Stiftung für die großherzige und bundesweit in dieser Höhe wohl einmalige Spende. «So etwas ist aber nicht beliebig wiederholbar und darf nicht dazu führen, dass sich die öffentliche Hand aus der Förderung zurückzieht», sagte er. Kürzungen der Kulturausgaben, die im Schnitt nur 1,9 Prozent an den Länder- und Gemeindehaushalten ausmachten, brächten in der Wirtschaftskrise wenig zur Sanierung der Haushalte. «Schont die Kultur, gerade in kritischen Zeiten», appellierte Neumann. (dpa)
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