
Bremerhaven. Obwohl die Museen aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen nach wie vor geschlossen bleiben müssen, zeigt das Deutsche Auswanderhaus seit vergangenem Mittwoch eine neue Sonderausstellung. Und diese können Interessierte sich sogar analog anschauen, denn in diesem Fall geht das Museum nicht, wie so viele andere, den Weg über digitale Inhalte.
In den ebenerdigen Fenstern des Museumsfoyers stellt das Deutsche Auswandererhaus unter dem Titel „Geschafft! Eingewanderte fotografieren ihr neues Leben“ 20 Fotografien aus, die besondere Momente des Neubeginns von Eingewanderten aus sechs Ländern und über 100 Jahren zeigen. Unter den Aufnahmen befinden sich gestellte Familienporträts ebenso wie zufällig aufgenommene Schnappschüsse. So zeigt ein Foto einen jungen Mann aus der Türkei mit zwei Kollegen in weißen Kitteln, als er in den 1960er-Jahren in Berlin Zahnmedizin studierte. Ein anderes Bild zeigt den Serben Josef Streharsky 1908, wie er in New York, wo er als 16-Jähriger hinzog, stolz sein Fahrrad präsentierte. Mal gibt es einen Tomatengarten im türkischen Bebek zu sehen, mal argentinische Palmen oder ein neues Haus im australischen Wallsend. Alle Bilder stammen aus der Sammlung des Deutschen Auswandererhauses.
„Fotos dieser Art verraten uns, was den Menschen sehr unmittelbar wichtig war“, ordnet Museumsdirektorin Simone Blaschka die Auswahl ein. „Wer und was musste mit auf die Aufnahme? Was wollte man den Verwandten, Freunden und Freundinnen in der Ferne zeigen oder für sich selbst unvergessen machen? Solche Bilder entstehen oft in sehr positiven Momenten.“ Diesen Optimismus, den viele der Bilder ausstrahlen, wolle man in der aktuell eher schwierigen Zeit durch die Schau auch an die Passanten und Spaziergänger weitergeben, betont Blaschka.
Die kostenlose Ausstellung ist täglich von 9 bis 21 Uhr zu sehen. Das Museum bittet darum, beim Betrachten der Fenster auf genügend Abstand zu achten. Weitere Infos unter www.dah-bremerhaven.de.
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