
Als Kate Mularkey – Hornbrille, Bücherwurm, behütetes Elternhaus – 14 Jahre alt ist, hat sie nicht viele Freunde. Gar keine um genau zu sein. Bis eines Tages die gleichaltrige Tully Hart nebenan einzieht. Tully – selbstbewusst, beliebt, drogensüchtige Mutter – ist das genaue Gegenteil von Kate und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb werden sie die besten Freundinnen. Und sind es auch 30 Jahre später noch.
Die neue Netflix-Serie um Kate und Tully erzählt die Geschichte dieser Freundschaft, springt dabei immer wieder hin und her zwischen den Anfängen, wichtigen Lebenspunkten in ihren 20ern und 30ern und dem Jetzt – das in der Serie in den frühen 2000ern liegt. Während Tully Karriere als erfolgreiche Fernsehmoderatorin gemacht und ein Problem damit hat, Menschen an sich heranzulassen, hat Kate geheiratet und eine Tochter zur Welt gebracht – steckt allerdings mitten in der Scheidung.
Die Serie basiert auf dem Roman „Firefly Lane“ von Kristin Hannah. Das amerikanische Original hatte Glück und trägt auch den tollen Titel „Firefly Lane“ – benannt nach der Straße, in der die beiden sich kennengelernt haben und in der die Sterne laut Kate manchmal wie Glühwürmchen aussehen. In Deutschland haben sowohl das Buch als auch die Serie leider den kitschigen Namen „Immer für dich da“ aufgedrückt bekommen, der eher nach einem Nicholas Sparks-Film klingt als nach einer (zumindest teilweile) relativ unschmalzigen Erzählung über Freundschaft.
Showrunnerin und Mit-Autorin ist Maggie Friedman, die vor zwanzig Jahren unter anderen auch bei der Erfolgs-Teenserie „Dawsons Creek“ mitgewirkt hat. Die erwachsene Tully wird gespielt von Katherine Heigl („Grey's Anatomy“, „Beim ersten Mal“), Kate wird verkörpert von Sarah Chalke („Scrubs“). Die beiden Nachwuchsdarstellerinnen Roan Curtis (Kate) und Ali Skovbye (Tully) übernehmen die Szenen der Teenagerjahre und laufen ihren prominenten Schauspielkolleginnen mit viel Charme, Witz und dem richtigen Maß an Naivität dabei fast schon den Rang ab.
„Immer für dich da“ erfindet nicht das Rad neu, Serien mit ähnlicher Thematik gibt es zuhauf. Dennoch macht es Spaß, Tully und Kate auf ihrem Weg zu begleiten. Leider – so viel sei verraten – entlässt die erste Staffel ihre Zuschauer mit einem fiesen Cliffhanger, der darauf hindeutet, dass die langjährige Freundschaft der zwei Frauen irgendwann doch zerbricht. Das macht das Warten auf eine zweite Staffel noch ein bisschen schwerer. Und diese wurde bisher auch noch nicht von Netflix bestätigt. Da die Serie nach ihrem Erscheinen aber direkt in die Top 10 der meistgesehenen Inhalte in Deutschland schoss und sich dort bis heute festgebissen hat, stehen die Chancen wohl gut, dass es mit Kate und Tully weitergeht.
Immer für dich da. Erste Staffel, zehn Folgen. Anbieter: Netflix.
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