
Die Schriftstellerin Anke Stelling hat den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. Die Jury zeichnete sie am Donnerstag in der Kategorie Belletristik für ihren Roman „Schäfchen im Trockenen“ aus. Weitere Preisträger sind Harald Jähner für das Werk „Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955“ in der Sparte Sachbuch/Essayistik sowie Eva Ruth Wemme für die Übertragung des Werks „Verlorener Morgen“ von Gabriela Adamesteanu aus dem Rumänischen in der Sparte Übersetzung. Der Preis der Leipziger Buchmesse zählt zu den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland. Er ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. Für den Sieg gibt es in jeder Kategorie 15 000 Euro, die fünf Nominierten in jeder Sparte erhalten jeweils 1000 Euro.
Anke Stelling erzählt in „Schäfchen im Trockenen“ (Verbrecher Verlag) von der Mittvierzigerin Resi, die mit ihrer Freundesclique nicht mithalten kann und sich angesichts einer Wohnungskündigung mit der harten und enttäuschenden Wirklichkeit konfrontiert sieht. „In Anke Stellings Roman einer Aufsteigerin werden die starken Affekte – Wut, Zorn, Stolz – literarisch produktiv. Im Rückblick auf verlorene Illusionen entsteht eine verstörend uneindeutige, scharf belichtete Momentaufnahme der Gegenwart“, hieß es von der Jury. Anke Stelling (geboren 1971 in Ulm) lebt als Autorin in Berlin. Stelling setzte sich gegen die ebenfalls nominierten Romanautoren Kenah Cusanit („Babel“), Matthias Nawrat (Autor von „Der traurige Gast“ und Förderpreisträger des Bremer Literaturpreises 2016), Jaroslav Rudiš (Autor von „Winterbergs letzte Reise“ und in der Vergangenheit häufiger Kooperationspartner des Theater Bremen) und Feridun Zaimoglu (Autor des Romans „Die Geschichte der Frau“ und aktuell gleich zweifach beim Bremer Schulhausroman im Einsatz) durch.
In der Kategorie Sachbuch/Essayistik ging die Auszeichnung an den Journalisten und Kritiker Harald Jähner für das Werk „Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955“. „Von Trümmern, Schwarzmärkten und ‘Persilscheinen’: Harald Jähner zeigt auf beeindruckende Weise, wie sich nach der “Stunde Null„ ein ganzes Land neu erfunden hat. Eine Zeitreise durch die deutschen Nachkriegsjahre, voller Anschauung und Empathie“, hieß es.
Den Preis für die beste Übersetzung erhielt Eva Ruth Wemme für die Übertragung des Werks „Verlorener Morgen“ von Gabriela Adamesteanu aus dem Rumänischen. „Rumäniens Höhenflüge und Abstürze im 20. Jahrhundert, gespiegelt in einem epischen Bewusstseinsstrom. Eva Ruth Wemme hat Gabriela Adamesteanus Hauptwerk aus dem Jahr 1973 mit großem Gespür für den lästerlichen Ton seiner Erzählerin Vica übersetzt“, hieß es von der Jury. Wemme arbeitet als Übersetzerin, Autorin, Regisseurin und Migrationsberaterin in Berlin. Der Preis der Leipziger Buchmesse wurde zum 15. Mal verliehen.
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