Liebe, Drogen, Müll rausbringen: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Erst Schönheitswettbewerbe, dann Disney, dann die Drogen: Demi Lovato setzt sich auf "Dancing With The Devil" intensiv mit ihrer eigenen schwierigen Vergangenheit auseinander. (Universal Music)

Demi Lovato wäre nach einer Überdosis 2018 fast gestorben. Davon, wie es so weit kommen konnte, erzählt sie in einer neuen YouTube-Doku und auf einem dazugehörigen Album. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von den 90er-Ikonen Garbage und der Düsseldorfer Punkband Broilers.

Demi Lovato - Dancing With The Devil

Shirley Manson sagt, was sie denkt, auch mit inzwischen 54 Jahren. Das neue Garbage-Album "No Gods No Masters" ist für den 11. Juni angekündigt. (Warner Music Group)

Organversagen, ein Herzinfarkt und drei Schlaganfälle, so sah Demi Lovatos medizinische Bilanz im Jahr 2018 aus. Sie führt heute ein anderes Leben, sagt sie, aber der Exzess von damals, der beinahe einer zu viel gewesen wäre, ist immer noch präsent. So präsent, dass die amerikanische Sängerin und Schauspielerin ihre Alkohol- und Drogengeschichte nun vollumfänglich in der Kunst aufarbeitet. Neben der YouTube-Doku „Dancing With The Devil“, die den Weg von Schönheitswettbewerben und Disney-Aufstieg hin zu Heroin und Crystal Meth nachzeichnet, ist auch ein gleichnamiges Album entstanden.

In der Musik wird etwas mehr ästhetisiert als im Film, schließlich ist das hier immer noch Pop, aber auch auf dem Album rechnet die 28-Jährige ziemlich schonungslos mit sich selbst ab. „I was dancing with the devil, out of control / Almost made it to heaven, it was closer than you know.“ Demi Lovato, eine geläuterte Seele? Man kann ihr nur wünschen, dass das hier nicht nur bombastischer R'n'B ist, sondern vielleicht auch ein Abschluss. Richtig clean ist Demi Lovato aber nach eigener Aussage immer noch nicht.

Die Broilers aus Düsseldorf sind Punks und singen auf ihrem neuen Album "Puro Amor"über die Liebe. (Robert Eikelpoth)

Garbage - The Men Who Rule The World

Wer jenseits der 50 noch nach einer Revolution schreit, der muss es wohl wirklich ernst meinen. Mit halben Sachen könnte eine Rockband wie Garbage heute aber wohl auch nicht mehr auffallen. Also dann: Sexismus! Rassismus! Kapitalismus! In „The Men Who Rule The World“ holt Shirley Manson, inzwischen 54 Jahre alt, die großen Knüppel heraus und sagt: Ich klage das an, das alles!

„The men who rule the world have made a f...ing mess“: Die besagte neue Garbage-Single sei eine „Anstiftung zum Aufruhr, ein Ruf zu den Waffen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Oder, frei nach dem Bandnamen: Es ist verdammt nochmal Zeit, den Müll rauszubringen! Dieser eine Wut-Song alleine wird aber wahrscheinlich noch keinen Umsturz herbeiführen, deshalb kommt bald noch mehr: Mit der Veröffentlichung von „The Men Who Rule The World“ und einem dazugehörigen Video wurde auch gleich das neue Album „No Gods No Masters“ angekündigt, das am 11. Juni auf den Markt kommen soll.

Broilers - Alles wird wieder Ok

Drogenexzesse und ein Aufruf zur Rebellion - will nicht vielleicht auch mal jemand über die Liebe singen? Doch, und zwar sind dafür ein paar Punks aus Düsseldorf zuständig (nein, nicht die Hosen). Broilers veröffentlichen demnächst ihr erstes neues Album seit vier Jahren, und auf die erste Vorabsingle „Gib das Schiff nicht auf!“ folgt jetzt mit „Alles wird wieder Ok“ eine weitere Kostprobe des neuen Materials.

Das neue Album „Puro Amor“, angekündigt für den 23. April, ist eine Art Konzeptalbum über die Liebe mit allem zwischen dem ersten Flirt und letzten großen Krach. Das klingt inhaltlich nicht unbedingt nach Punk, und die neue Mutmach-Single „Alles wird wieder Ok“ ist definitiv auch keine Krawall-Nummer. Aber dafür sind die Broilers, die zuletzt zwei Nummer-eins-Alben landeten, mit dem Herzen voll dabei, und darauf kommt's doch an. Campino würde sagen: Klasse, weiter so!