
Der Kuhstall des Bauern Sekula brennt ab, ein Kommissar findet anderorts einen abgehackten Finger, ein Reichsbürger nimmt eine Geisel. Drei Ereignisse, die scheinbar nicht zusammenhängen. Doch dann überfallen maskierte Männer Sekula in der Nacht und prügeln ihn tot. Die Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und ihr Kollege Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) übernehmen den Fall. Schnell finden sie raus: Das Land des Bauern ist viel Geld wert. Haben die Unbekannten im Auftrag von Sekulas Frau gehandelt, die das Land verkaufen will? Will sich Sekulas ultranationaler Bruder rächen, der enterbt wurde? Oder sind es doch deutsche Großkonzerne, die sich am fruchtbaren Boden hinter der deutsch-polnischen Grenze bei Frankfurt/Oder bereichern wollen? Und wem gehört dieser Finger?
Natürlich passiert im Polizeiruf 110 nichts aus Zufall, die Handlungsstränge laufen in „Heimatliebe“ (ARD, 20.15 Uhr) allmählich zusammen. Die Landesgrenze entpuppt sich dabei als tiefer Graben zwischen extremen Ideologien: auf der einen Seite eine Gruppe tollkühner Reichsbürger, die der Idee einer kaiserzeitlichen „Provinz Brandenburg“ hinterherhecheln. Auf der anderen Seite extremistische Polen, für die kein Gesetz gilt, erst recht nicht das der Deutschen.
Der Krimi ist zwar nicht unspannend, der aktuelle politische Hintergrund wird aber zu oberflächlich behandelt. Autor und Regisseur Christian Bach verschenkt hier Potenzial. Und auch, wenn Simon und Gregorowicz gut spielen: Der schroffe Umgang zweier Kommissare, die sich im Ernstfall zusammen raufen, ist typischer Krimikitsch.
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