
Maike Schaefer also. Sie, und nicht ihre Gegenkandidatin Karoline Linnert, wird die Bremer Grünen in den Wahlkampf führen. Voraussagen konnte man das nicht, dafür ist der Wankelmut an der Basis, die zur Urwahl aufgerufen war, zu groß. Außerdem weiß niemand genau, wer alles zur Partei gehört. Die meisten Mitglieder lassen sich bei den Versammlungen nicht blicken, unmöglich zu kalkulieren, wo ihre Präferenzen liegen. Also war es bis zuletzt spannend, wer von den beiden Bewerberinnen das Rennen macht.
Für Linnert sprach ihre Erfahrung. Sie ist seit mehr als elf Jahren Bürgermeisterin und Finanzsenatorin. Eine Frau, die in Verhandlungen beinhart sein kann und dies unter anderem bei ihrem größten Erfolg bewiesen hat: Bremen bekommt seit der Neuregelung des Finanzausgleichs wieder Luft zum Atmen. Auf der Habenseite verbucht Linnert zurecht auch den Verkauf der bremischen Anteile an der Bremer Landesbank. Geradezu schlitzohrig hat sie die gewaltigen Probleme der Bank auf Niedersachsen abgewälzt und nebenbei auch noch viel Geld eingesackt.
Geholfen hat ihr das bei der Urwahl nicht. Die Grünen wollten nach so langer Zeit ein neues Gesicht an der Spitze. Maike Schaefer ist ein ganz anderer Typ, offener, zugewandter und nicht so starr in ihrer politischen Verantwortung. Linnert trägt dermaßen schwer daran, dass sie manchmal verbissen wirkt und sehr schroff sein kann. Schaefer ist kommunikativer und profiliert sich mit urgrünen Themen wie dem Klimaschutz. Am Ende könnte bei allen Erwägungen den Ausschlag gegeben haben, dass Linnert von ihrer Partei alles wollte oder gar nichts. Sie hat die Basis unter Druck gesetzt. Das war vielleicht ehrlich, besonders klug aber nicht.
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