
Es erinnert wirklich an die Fußballbundesliga. Der Präsident vom Zentralverband des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, fordert eine Ablösesumme für Azubis. Wer einem Betrieb einen Azubi, der mit der Ausbildung fertig wird, abwirbt, soll dafür entsprechend eine Summe zahlen. Für den Rheinländer Wollseifer ist das kein Karnevalsscherz. Das meint er wirklich ernst.
Der Grundgedanke ist ja ehrenwert, aber mit dieser Idee ist Wollseifer, der auch Präses der Kölner Handwerkskammer ist, über das Ziel hinausgeschossen. Es lässt sich schwer umsetzen, und fraglich ist außerdem, inwiefern diese Ablösesumme mit dem Grundgesetz konform wäre, das mit Artikel 12 die freie Berufswahl garantiert.
Mit dem Vorschlag könnte sich Wollseifer ein Eigentor geschossen haben. Denn statt der Ablösesumme könnte die Politik den Gedanken weiterspinnen und eine Ausbildungsumlage einführen. In den Branchen, in denen es diese Umlage nicht gibt, wird sie heftig diskutiert und abgelehnt. Vielleicht ist Wollseifers Vorschlag auch nur in der Verzweiflung entstanden, weil die Handwerksbetriebe dringend Azubis und Fachkräfte suchen.
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