
Alles verdammt weit weg? Wer je in einem Elektronikmarkt, auf einer Automesse oder einem Hafengelände war, kann die Nähe von Südkorea nicht leugnen: Die Produkte der sechstgrößten Exportnation umgeben uns, vom Smartphone bis zum Containerfrachter. Das Land gehört zu unseren 20 wichtigsten Handelspartnern, der Außenhandelsüberschuss ihm gegenüber beträgt gut sechs Milliarden Euro.
Was hat das mit dem Handschlag der Herren Kim und Trump zu tun? Südkorea saß doch in Singapur gar nicht mit am Tisch. Richtig. Doch um die Sicherheit des demokratischen, prosperierenden Südens der Halbinsel ging es ebenso wie um jene des kommunistischen, verarmten Nordens.
Kim braucht keine Atomwaffen, um den Süden zu verwüsten: Das würden seine völlig überdimensionierten Streitkräfte binnen Stunden schaffen. Doch bislang will Kim seine Herrschaft nicht durch gewaltsame Expansion sichern. Er will von den USA Anerkennung und Garantien. Nur dafür entwickelt er Atomwaffen – als nun erfolgreiche strategische Druckmittel.
Aber auch Japan, die Philippinen, Vietnam und Thailand fühlen sich durch Kims atomare Aufrüstung bedroht. Wenn die jetzt unterzeichnete vage Absichtserklärung – Abrüstung gegen Sicherheitsgarantien – in konkrete detaillierte Verträge mündet, stabilisiert sie die ganze Region. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn Kim hat großes Interesse daran, dass sich sein Meeting mit dem US-Präsidenten wiederholt.
Das ist Trumps wichtigstes Druckmittel. Auch die Sanktionen bleiben ja vorerst, ebenso die 28.500 US-Soldaten in Südkorea. Überprüfbar, unumkehrbar, vollständig muss die Denuklearisierung Nordkoreas sein, erst dann kann man überhaupt an Frieden denken. Zwei sprunghafte, autoritäre Geister müssen sich dafür lange Zeit gegenseitig über den Weg trauen. Geben wir der Chance eine Chance.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
Spanien hat ein weitaus besseres Konzept im Umgang mit Corona und wenn die Menschen aus Deutschland ins Land lassen dann ...