
Offenbar wollte Jens Spahn, der umtriebige Bundesgesundheitsminister, in der Weltvirenkrise besondere Führungsstärke beweisen: Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern soll es nicht mehr geben, bis das gefährliche Coronavirus gebannt ist. Basta!, denkt man sich hinzu. Alles, was die Ausbreitung von Covid-19 bremst, kann ja nicht falsch sein, ist der nächste gedankliche Reflex. Doch denkt man etwas weiter, erscheint die Zahl 1000 willkürlich gegriffen.
Mit Blick auf die Bremer Kultur- und Veranstaltungsszene wird das Limit geradezu fragwürdig: Warum soll nichts mehr gehen im Metropol Theater am Richtweg (1450 Plätze), während am Goetheplatz (868 Plätze) alles weiter läuft? Und was ist, wenn die größeren Musen- und Musiktempel einfach ein paar Blöcke sperren, um wieder dreistellig zu werden? Sinkt dann die Ansteckungsgefahr? Vermutlich ist jede längere Fahrt mit der Straßenbahn gefährlicher als ein Konzertbesuch. Was ist mit stark frequentierten Museen, Schwimmbädern, Indoor-Spielplätzen? Der totale Shutdown kann die psychologische Krise nur verschärfen – spätestens dann, wenn er auch für Gottesdienste gilt.
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Das angepriesene Familienidyll ist ...