
Wenn derzeit Flugzeuge in Hannover abheben, hat das oft wenig mit Urlaub zu tun. Die meisten Maschinen, die noch starten, transportieren kranke Menschen oder Waren. Touristen steigen in Hannover nur noch selten ins Flugzeug.
Die Luftfahrtbranche steckt seit Corona in ihrer wohl größten Krise, das spüren auch die Flughäfen im Norden. Nachdem die Passagierzahlen im April 2020 zwischenzeitlich mancherorts auf ein Prozent des Vorjahresniveaus gesunken waren, hoffte die Branche auf eine bessere Auslastung im neuen Jahr. Bisher sieht es nicht danach aus.
Es ist wenig los am Flughafen Hannover. So wenig, dass sie an manchen Tagen kaum mehr als 100 Fluggäste zählen. In den dreieinhalb Wochen im Januar waren es 16.000 Passagiere, die in Hannover ankamen oder abflogen. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Flughafen im gleichen Zeitraum mehr als 200.000 Gäste. Die Auslastung liegt aktuell 92 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
„Viel weiter lässt sich der Betrieb kaum reduzieren“, sagt eine Sprecherin des Flughafens. „Der Reiseverkehr ist bei uns schon sehr zurückgegangen.“ Alle Ziele außerhalb von Europa sind gestrichen. Istanbul wird weiter angeflogen, auch die kanarischen Inseln, dazu ein paar Inlandsflüge. Viel mehr steht in Hannover nicht auf dem Programm.
In Hamburg starten mehr Maschinen, etwa 20 am Tag. Im Januar sind im Durchschnitt 2000 Passagiere täglich am Flughafen unterwegs. Das sind fast 95 Prozent weniger als in einem gewöhnlichen Januar. „Wir erwarten, dass die Passagierzahlen weiter sinken werden“, sagt ein Flughafensprecher. „Es gibt ja neue Verschärfungen.“
Seit Sonntag stuft die Bundesregierung mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen als Hochrisikogebiete ein. Wer von dort einreisen will, muss einen negativen Corona-Test vorweisen können. Die Tests sollen nach Angaben des Bundesinnenministeriums an Flughäfen kontrolliert werden. Das gilt auch für Hamburg: Einige Hochrisikoländer stehen dort weiter im Programm. Es gibt noch Verbindungen nach Lissabon, Madrid und Dubai.
Im Dezember starteten oder landeten insgesamt 12.000 Passagiere in Bremen – ein Minus von rund 93 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schon seit einer Weile heben kaum mehr Linienflüge am Bremer Flughafen ab, die das Land verlassen. Ab und an fliegt die niederländische Fluggesellschaft KLM noch von Bremen nach Amsterdam, ansonsten sind alle Auslandsflüge gestrichen worden.
In Bremer Hotels, die geöffnet haben, übernachten derzeit dementsprechend vor allem Geschäftsreisende aus dem Inland. Laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Bremen haben die meisten Hotels eine Auslastung von weniger als 20 Prozent.
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