
Sorry, aber dieses Ergebnis ist zu dünn. Der katholische Anti-Missbrauchsgipfel, der am Sonntag in Rom zu Ende gegangen ist, bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Konkrete Maßnahmen, etwa Verschärfungen des Kirchenrechts, hat es beim Treffen der Vorsitzenden aller katholischen Bischofskonferenzen nicht gegeben. Wieder einmal beschränkt sich die Kirche auf Schuldeingeständnisse und seelsorgerisch verbrämte, warme Worte.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass ein Papst die Kirche zum konsequenten Kampf gegen den sexuellen Missbrauch aufgerufen hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ein Papst beklagt hat, dass Missbrauchstaten vertuscht worden sind. Und ja, der Papst hat einen Sieben-Punkte-Plan zum weiteren Umgang mit dem sexuellen Missbrauch vorgelegt. Aber was steht da eigentlich Neues drin? Das alles geht kaum über das hinaus, was in der katholischen Kirche ohnehin schon immer diskutiert wurde.
Gemessen an den eigenen, hehren Zielen ist Franziskus deswegen gescheitert. Der Gipfel in Rom sollte eine vertrauensbildende Maßnahme sein. Das hat nicht geklappt. Nun wird es an den einzelnen nationalen Bischofskonferenzen sein, bei der Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs voranzugehen. Und man darf gespannt sein, was die deutschen Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im emsländischen Lingen in gut 14 Tagen beschließen werden. Nach dem römischen Fiasko wird auf ihnen deutlich mehr Verantwortung lasten.
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