
Die Konservativen haben einen Sitz im Unterhaus verloren, die Europafreunde dafür eine Abgeordnete mehr in ihren Reihen. Als Meinungsumschwung auf der Insel ist das aber nicht zu deuten. Obwohl gerade Wales, wo Landwirtschaft und Schafzucht wichtige Wirtschaftsfaktoren darstellen, besonders viel bei einem EU-Austritt zu verlieren hat, stimmte noch immer eine Mehrheit der Wähler für europaskeptische Parteien.
Ist das naiv? Vermutlich. Fakt ist, dass den Menschen auf der Insel alles Mögliche versprochen wurde. Und bis heute rudert die Regierung in ihrer Rhetorik keineswegs zurück, sondern malt weiterhin rosige Zukunftsaussichten für die Zeit außerhalb der Staatengemeinschaft. Dass nun Notfallpläne für einen ungeregelten Brexit aufgestellt werden, beunruhigt bemerkenswerterweise nur einen Teil der Briten. Die Regierung pumpt Milliarden von Pfund in Vorbereitungen für den Fall einer chaotischen Scheidung. Das Ausmaß der Geldverschwendung macht sprachlos. Die Milliarden wären besser im unterfinanzierten Gesundheitsdienst oder im niedergesparten Sozialsystem aufgehoben – oder eben im strukturschwachen Wales.
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