
Was unterscheidet einen „Brücken-Lockdown“ von den bisherigen Lockdowns? Sollten die nicht auch alle eine Art Brücke in eine bessere Zukunft sein, damit wir uns im November auf Weihnachten mit unseren Lieben freuen konnten oder im Januar auf halbwegs normale Ostern? Armin Laschet hat über die Feiertage nachgedacht und ist zu der Erkenntnis gelangt, dass „mehr Tempo und klare Entscheidungen notwendig“ seien. Damit meint er allerdings nicht, dass jetzt langsam mal rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche geimpft werden müsse, was die Kühlschränke hergeben. Dort liegen gerade 1,7 Millionen Dosen auf Lager, mindestens.
Laschet aber denkt an Ausgangsbeschränkungen abends und nachts. Was haben die denn gebracht in Bayern oder Baden-Württemberg? Er denkt an eine Homeoffice-Offensive und an noch mehr Tests in Unternehmen. Prima – wenn man denn in der Lage ist, den Firmen auch genügend Testsets zur Verfügung zu stellen. Klappt aber nicht. Wundert auch nicht: Die Gesundheitsämter kriegen es ja auch nach einem Jahr immer noch nicht hin, sämtlich und täglich ihre Infektionszahlen an das Robert Koch-Institut zu melden – welches deshalb wiederum verlautbart, dass die aktuellen Fallzahlen nur eine eingeschränkte Aussagekraft hätten.
Gesundheitsminister Jens Spahn stiftet unterdessen auf seine Art Konfusion: Impfen verhindere nicht die dritte Welle, mahnt er einerseits – um andererseits vollständig Geimpften mehr Freiheiten zu versprechen. Bis Ende April seien ganz bestimmt 20 Prozent der Bevölkerung geimpft, zumindest einmal, also halb.
Das reiche fürs Erste, meldet sich Karl Lauterbach, quasi der Neben-Gesundheitsminister der SPD. Bloß nicht den guten Stoff für eine Zweitimpfung horten – wie es Bremen bisher gemacht hat – sondern rein damit in die Oberarme. Wenn man den Impfabstand verlängere, könne man 10.000 Todesfälle verhindern und bis Juli 60 Millionen Menschen erstgeimpft haben. Klingt besser als noch ein Lockdown, nachdem die ersten wenig gebracht haben. Denn neben den Menschen sollten auch ihre Arbeitsplätze überleben.
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