
Elisabeth Motschmanns Tage als Bundestagsabgeordnete sind gezählt, daran besteht nach dem deutlichen Votum des CDU-Landesvorstandes kein Zweifel. Zwar muss Thomas Röwekamp sein Berlin-Ticket noch endgültig lösen, doch nichts spricht für die Annahme, dass die Delegiertenkonferenz im März die Empfehlung der Parteispitze konterkariert.
Die Frage ist allerdings: Was haben die Bremer Christdemokraten davon, dass Röwekamp nach Berlin geht? Seine eigentliche Stärke ist die parlamentarische Rede, die CDU-Bürgerschaftsfraktion zehrt seit Jahren vom rhetorischen Talent ihres Vorsitzenden. Sollte er im Herbst 2021 ein Bundestagsmandat erringen, ist dieses Kapital aber weitgehend verschenkt. Neulinge im Berliner Parlamentsbetrieb müssen sich hinten anstellen und in der Gremienarbeit ihre Sporen verdienen. Röwekamp wird sich gewissermaßen neu erfinden müssen. Ob er als Fachpolitiker in der Hauptstadt mit Mitte fünfzig noch zur Entfaltung kommt – schwer zu sagen. Sicher ist nur, dass er in Bremen eine große Lücke reißt.
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