
Neun Tage lang hielt der Präsident die Wirtschaftsführer auf beiden Seiten der Grenze in Atem. Dann blies er die Strafzölle auf Waren aus dem Nachbarland genauso plötzlich ab, wie er sie vorher angedroht hatte ‒ nur um am Montag doch noch einmal nachzulegen.
Vor seinen Anhängern kann sich Trump als Held einer Krise hochleben lassen, die er selber erzeugt hat. Wer dem Kult des Populisten nicht angehört, hat dessen politische Taschenspielertricks längst durchschaut. Statt handfeste Ergebnisse vorzuweisen, verkauft dieser Präsident Mogelpackungen.
So auch in diesem Fall. Trotz der Zugeständnisse der mexikanischen Regierung kletterte die Zahl der Flüchtlinge im Mai auf einen Rekord. Mehr als 144 000 suchten an der Grenze Schutz vor Gewalt und Extrem-Armut in Zentralamerika. Trump bekommt den Zustrom ins eigene Land nicht unter Kontrolle. Statt die Fluchtursachen zu bekämpfen, verschärft er sie, indem er Hilfsgelder für nicht-staatliche Akteure in Zentralamerika streicht.
Wenn die Zahl der Neuankömmlinge in den Sommermonaten sinken wird, hat das mehr mit den sengenden Temperaturen zu tun als dem imperialen Auftreten Donald Trumps. Auf der Strecke bleibt die Glaubwürdigkeit der Supermacht und ihres Präsidenten, der Außenpolitik wie eine Reality-TV-Show inszeniert.
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