
Es war eine irre Stimmung, als sich die Ägypter genau vor zehn Jahren von ihren Sofas erhoben und in Massen zum Tharir-Platz in Kairo marschierten, um das Ende der Ära Mubarak zu fordern. Die Euphorie steckte an – weltweit. Und wenn doch jemand eine kritische Frage nach dem Erfolg der sogenannten Revolution stellte oder gar Skepsis verlauten ließ, wurde er als Miesmacher abgestempelt.
Das Problem war aber von Anfang an, dass kaum einer in Ägypten wusste, was Revolution eigentlich bedeutet. Vielen genügte es schon, dass ihr Pharao nach zwei Wochen Demonstrationen abtrat. Um den Rest kümmerte man sich nicht wirklich. So kam es, dass sich zum ersten Jahrestag des Aufstandes die „Revolutionäre“ im Ausland befanden und sich feiern ließen: in den USA, in Deutschland, Frankreich und auch in Kanada. Kaum einer war in Kairo geblieben und dachte darüber nach, was mit seinem Land passieren sollte, wie man die so bejubelte Demokratie implementiert, nach der alle angeblich strebten. Das konnte nicht gut gehen. Die Folgen sind entsprechend.
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